Im Flüchtlingslager Moria auf der griechischen Insel Lesbos leben nicht nur Kinder unter schlechten hygienischen Bedingungen.

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Burgenlands Landeshauptmann Hans Peter Doskozil (SPÖ) unter anderem zur Aufnahme von Flüchtlingen aus Moria: Er will keine Kinder aus Griechenlands Lagern holen.

ORF

Wien will 100 schutzbedürftige Kinder aus Flüchtlingscamps auf griechischen Inseln – vorwiegend aus dem Lager Moria auf Lesbos – aufnehmen. Das geht aus einem Antrag von SPÖ, Grünen und Neos hervor, der am Montag im Landtag von den drei Parteien beschlossen wurde.

Antrag bezieht sich auf EU-Initiative

Im Antragstext wird auf eine Initiative unter Federführung der EU-Kommission verwiesen, wonach fürs Erste 1.000 besonders Schutzbedürftige von griechischen Lagern in andere EU-Staaten verlegt werden sollen. Wien fordert nun die Bundesregierung auf, "sich am EU-Programm zu beteiligen und die ausreichenden Kapazitäten für die Aufnahme von 100 schutzbedürftigen Kindern in Wien aufzuzeigen", wie es im Papier heißt. Denn die Bundeshauptstadt habe genügend Kapazitäten, um die genannte Zahl an Kindern aus Moria aufzunehmen und zu versorgen, wird erklärt.

"Allein im Lager Moria sind aktuell rund 16.000 Menschen, das geht über die eigentliche Kapazität von knapp 3.000 Menschen weit hinaus." Generell seien die Zustände in den Lagern für Asylwerber und Migranten auf den griechischen Inseln schon seit Jahren nicht mehr menschenwürdig: "Viele haben ihre Eltern verloren, die hygienischen Zustände sind furchtbar, die Menschen leiden anstatt zu leben." Covid-19 habe "diese untragbaren Zustände" noch weiter verschärft. (red, APA, 31.8.2020)