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Präsident Nicolás Maduro liefert sich seit anderthalb Jahren einen heftigen Machtkampf mit Oppositionsführer Juan Guaidó.

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Caracas – Venezuelas Präsident Nicolás Maduro hat mehr als hundert Oppositionsabgeordnete und Vertraute seines Widersachers Juan Guaidó begnadigt. Die Entscheidung sei "im Interesse einer nationalen Versöhnung" gefallen, erklärte die Regierung am Montag in Caracas. Zu den Begnadigten zählt unter anderem Guaidós Kabinettschef Roberto Marrero, der im März 2019 wegen "Terrorismus" inhaftiert worden war.

Parlamentswahlen im Dezember

Die Begnadigungen erfolgten drei Monate vor geplanten Parlamentswahlen, für die Guaidó und die wichtigsten Oppositionsparteien zum Boykott aufgerufen haben. Die Namen der Begnadigten wurden von Kommunikationsminister Jorge Rodriguez in einer im Staatsfernsehen übertragenen Pressekonferenz vorgelesen. Unter ihnen sind mehrere erbitterte Gegner Maduros.

Guaidó liefert sich seit mehr als anderthalb Jahren einen heftigen Machtkampf mit Maduro. Der Oppositionsführer hatte sich im Jänner 2019 selbst zum Übergangspräsidenten Venezuelas erklärt. Er wird von rund 60 Staaten offiziell anerkannt, darunter den USA und Österreich.

Trotz massiven internationalen Drucks und der verheerenden wirtschaftlichen Lage im Land hält sich Maduro aber an der Macht. Der Staatschef hat unter anderem das Militär hinter sich, aber auch Unterstützung aus Russland und China. (APA, 31.8.2020)