Herausforderer Joe Biden hatte Amtsinhaber Donald Trump zuvor Unfähigkeit vorgeworfen.

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Washington – US-Präsident Donald Trump hat seinen demokratischen Herausforderer Joe Biden scharf angegriffen und ihm vorgeworfen, er werde von dunklen Mächten kontrolliert. "Er ist ein schwacher Mensch, er war sein ganzes Leben lang schwach. Er sollte nicht für das Amt des Präsidenten kandidieren", sagte Trump am Montagabend in einem Interview des Senders Fox News.

In dem Gespräch brachte Trump verschwörerische Verbindungen ins Spiel. Biden und die Protestbewegung würden von Menschen manipuliert, die im Verborgenen agierten. Auf die Frage, wen er damit meine, antwortete er: "Leute, von denen man noch nie gehört hat. Leute in einer dunklen Schattenwelt."

"Schlägertypen" im Flugzeug

Das Geld für die Proteste kommt nach Trumps Darstellung "von einigen sehr dummen reichen Leuten". Diese hätten vergangene Woche auch eine Demonstration vor dem Weißen Haus zum Ende des Republikaner-Parteitags finanziert.

Ein Teilnehmer seiner Partei habe ihm erzählt, dass in dem Flugzeug, in dem er angereist sei, zahlreiche Schlägertypen in dunklen Uniformen nach Washington unterwegs gewesen seien.

"Schwarze Uniformen"

Das Flugzeug sei "vollkommen beladen" gewesen "mit Gangstern, die diese dunklen Uniformen trugen, schwarze Uniformen mit Ausrüstung und dies und das", sagte Trump in einem in der Nacht zu Dienstag ausgestrahlten Interview des Senders "Fox News". "Viele Leute" seien in dem Flugzeug gewesen, "um großen Schaden anzurichten". Sehr viel konkreter wurde Trump nicht. Auch lieferte er keine Belege für seien Behauptungen. Auf die Frage, wo sich das angebliche Ereignis abgespielt habe, lehnte er eine Antwort ab mit Verweis darauf, dass eine Untersuchung laufe.

Welche Regierungsbehörden ermittelten oder um welche Art von "Ausrüstung" es sich handelte, sagte Trump ebenfalls nicht. Die Bundesluftfahrtbehörde FAA verwies Nachfragen an das Weiße Haus, das zunächst nicht auf die Bitte um eine Stellungnahme reagierte. Auch das Heimatschutzministerium äußerte sich zunächst nicht.

Trump (74) wirft dem als moderat geltenden Biden (77) mit Blick auf die Präsidentenwahl am 3. November sowie auf die Proteste gegen Rassismus und Polizeigewalt immer wieder vor, eine Marionette der radikalen Linken zu sein.

Biden gehört dem moderaten Flügel der Demokraten an. Er hatte sich am Montag deutlich gegen Gewalt ausgesprochen: "Unruhen sind kein Protest, Plünderungen sind kein Protest, und Brände zu legen ist kein Protest. Es ist Gesetzlosigkeit, schlicht und einfach. Und jene, die es tun, sollten strafrechtlich verfolgt werden."

Biden hatte Amtsinhaber Trump zuvor Unfähigkeit und Scheitern in der Corona-Krise und bei der Gewalt in amerikanischen Städten vorgeworfen. Der Präsident schüre Gewalt und betreibe eine Politik der Angst. (APA, 1.9.2020)