Tierisches ist Menschen nicht fremd, mit Tieren lässt sich auch trefflich werben und verdienen.

Was etwa wäre Wien ohne "Spanische"? Reitkunst der von den Habsburgern gegründeten Spanischen Hofreitschule und Institut selbst haben längst ihren Platz auf Unesco-(Welt-)Kulturerbe-Listen und ziehen, abseits von Corona-Zeiten, Touristen scharenweise an.

Vorführung der Spanischen Hofreitschule.
Foto: APA/ROBERT JAEGER

Wie fein, dass die Hofreitschulen-Chefin nun auch neue Sponsoring-Geldquellen auftut, die zu schrägen Kombinationen führen. Für den Social-Media-Werbespot eines Hofreitschul-sponsernden Auspuffspezialisten düste jüngst ein rennfahrender Habsburg-Nachfahre durch die Winterreithalle: unter seinem Popo sehr, sehr viele Pferdestärken eines schweren Geländewagens. Begleitet von leisen Lipizzanern raste er röhrendlaut durch die Halle, aber "respektvoll" und das "Wohl der Tiere beachtend", wie die tierliebe "Krone" Sponsoren zitierte.

Eine ausbaufähige Einnahmequelle. Vielleicht finden sich ein paar Westernreiter für Vorführungen auf der Baustelle des Parlaments, dessen Umbau eh so teuer ist? Oder eine kleine Delfin-Show für die Finanzierung des nächsten Pools am Gürtel?

Oder vielleicht ein Zirkus auf dem Rathausplatz? Mit dem Erlös daraus könnten wir sicher die von Wien beantragte Aufnahme von hundert Flüchtlingskindern aus griechischen Elendslagern unterstützen. Wenn Österreichs Regierung die Kinder endlich, endlich ins Land lässt. (Renate Graber, 2.9.2020)