Nvidia hat mit der 30er-Serie ordentlich vorgelegt.

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Den größten Durchbruch in PC-Gaming seit 1999 versprach Nvidia im Vorfeld der Präsentation der neuen Grafikkartengeneration. Geliefert wurde tatsächlich ein sehr stimmiges Gesamtpaket. So wurden die RTX 3090 um 1.549 Euro gezeigt, die ab dem 24. September im Handel verfügbar ist, die RTX 3080 um 719 Euro, die man ab dem 17. September kaufen kann, und die RTX 3070 um 519 Euro, die ab Oktober erhältlich ist.

NVIDIA GeForce

Die Leistungsdaten in der Übersicht

Präsentiert wurden die Karten von CEO Jensen Huang, der zugleich auch einige Leistungsangaben zu den Karten veröffentlichte. So soll das Spitzenmodell mit 36 Shader-Teraflops, 69 Raytracing-Teraflops und 285 Tensor-Teraflops kommen. Bei der RTX 3080 und 3070 sind es 30/20 Shader-Teraflops, 58/40 Raytracing-Teraflops und 238 respektive 163 Tensor-Teraflops. Auch bei den Shader-Einheiten hat sich einiges getan: Hier sind 10.496, 8.704 beziehungsweise 5.888 CUDA-Kerne in den Karten zu finden.

Die gesamte RTX-30er-Familie.
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Bis zu 24 Gigabyte Videospeicher

Angesichts der Leistungsdaten dürfte Nvidia also tatsächlich ein äußerst großer Sprung gelungen sein. Die RTX 2080 Ti weist nämlich nur 4.352 Shader-Einheiten auf, was beim Gaming eine große Rolle spielt. Auch beim VRAM hat sich einiges getan: Die RTX 3090 kommt mit 24 Gigabyte GDDR6X-Speicher, die RTX 3080 mit zehn Gigabyte GDDR6X-VRAM und die RTX 3070 mit acht Gigabyte GDDR6-Speicher. Laut dem Hersteller sollen vor allem Raytracing und KI von der neuen Hardware profitieren.

Ordentliche Leistungsaufnahme

Ganz ohne Schönheitsfehler kommt die neue Generation trotz des guten Preises und der hohen Leistung aber nicht aus. So ist zugleich auch die Leistungsaufnahme der Karten gestiegen. Die RTX 3090 setzt 350 Watt voraus, die RTX 3080 320 Watt und die RTX 3070 220 Watt. Auch bei der Größe dürfte sich etwas getan haben: So sind die Grafikkarten hinsichtlich der Länge gewachsen, was in so manchen Cases für Probleme sorgen könnte. Die RTX 3090 ist etwa 313 Millimeter lang, während die RTX 3080 auf 285 Millimeter Länge kommt.

Digital Foundry

Über 80 Prozent schneller als Vorgänger

Erste Testberichte zu den Karten dürften rund um den Release der Hardware folgen. Den Experten von Digital Foundry wurde bereits ein erster Blick auf die neue Generation gewährt. Dort zeigt man sich von der "Ampere"-Architektur begeistert und zeigt auch auf, in welche Richtung man sich mit der neuen Hardware auch ohne große Softwareoptimierung bewegt. So ist die RTX 3080 teilweise über 80 Prozent schneller als die RTX 2080, die im September 2018 auf den Markt kam. Generell wirkt die 20er-Serie im Vergleich fast schon veraltet.

Die RTX 3090 ist ein wahres Biest und setzt auch ein großes Case und Netzteil voraus.
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Next-Gen-Konsolen und AMD als vorläufige "Verlierer"

Bei AMD dürfte die Präsentation unterdessen für Sorgenfalten gesorgt haben. Der Konzern will Nvidia im High-End-Bereich Paroli bieten und noch heuer mit eigener Hardware in das Segment vorstoßen. Angesichts der 30er-Serie dürfte dies aber schwerer ausfallen als bisher angenommen. Laut Gerüchten will AMD im November mehrere Karten vorstellen. Der US-Konzern agiert auch als Ausrüster der neuen Spielkonsolen, die Ende des Jahres in den Verkaufsstart gehen. Hierbei merkten viele Beobachter spöttisch an, dass die Next-Gen-Spielgeräte angesichts der Nvidia-Hardware bereits vor dem Release veraltet sind. (Daniel Koller, 2.9.2020)