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Rudolf Anschober, das Gesicht der Grünen für die Wien-Wahl.

Foto: Reuters/Foeger

Wien – Die Grünen starten mit ihrer ersten Plakatwelle in den Wien-Wahlkampf und setzen dabei auch auf ein prominentes Zugpferd aus der Bundesregierung. Auf einem der drei am Mittwoch präsentierten Sujets ist Gesundheitsminister Rudolf Anschober an der Seite von Vizebürgermeisterin und Spitzenkandidatin Birgit Hebein zu sehen. Inhaltlich setzt die Rathaus-Regierungspartei auf Zusammenhalt und Klima.

Die Grünen seien die einzige Partei, die sowohl für die Corona- als auch die Klimakrise Lösungen aufzeigen würden, sagte Hebein bei einem Medientermin: "Es ist nicht möglich, die eine zu bewältigen, wenn man die andere ignoriert." Anschober sei Teil der Kampagne, um aufzuzeigen, dass sich der in der Pandemie gezeigte Zusammenhalt der Bevölkerung auch in der Politik spiegeln müsse. "Die Corona- und die Klimakrise können wir nur gemeinsam schaffen. Das kann weder Wien noch der Bund allein", erklärte die Wiener Parteichefin.

Beliebtestes Regierungsmitglied

Anschober ist laut Umfragen das beliebteste Regierungsmitglied der Grünen. Im APA/OGM-Vertrauensindex war er im Juli mit Kanzler Sebastian Kurz (ÖVP) gleichgezogen – geschlagen nur von Bundespräsident Alexander Van der Bellen. Bei der Plakatpräsentation betonte er, dass das Land in den vergangenen Monaten gut durch die Pandemie gekommen sei "durch Zusammenhalt und ein Miteinander". Nun gebe es Hoffnung, in ein paar Monaten bereits über eine Impfung zu verfügen: "Gegen die ganz große Klimakrise gibt es aber keine Impfung. Da gibt es nur Handeln und Engagement." Es gehe um ein gesundes Klima im doppelten Sinn, verwies der Minister neben dem Kampf gegen den Klimawandel auf den sozialen Aspekt des Themas.

Zwischen Birgit Hebein und Rudolf Anschober passt kein Babyelefant.
Foto: APA/Pfarrhofer

"Wer schafft gesundes Klima, wenn nicht Wien?", heißt es auf dem dazugehörigen Plakat, das die beiden Grünen-Politiker Seite an Seite zeigt. Er leiste jedenfalls gerne einen "kleinen Beitrag" dazu, damit es nach der Wahl am 11. Oktober "noch mehr Grün in dieser Stadt gibt". Auf Nachfrage hieß es, dass auch Bundesparteichef und Vizekanzler Werner Kogler sowie die grünen Ministerinnen Alma Zadić und Leonore Gewessler im Wahlkampf unterstützen würden. Von Plakaten lachen werden sie allerdings nicht.

"Grüne Jobs"

Die beiden anderen Motive der ersten Serie greifen ebenfalls die Themen Klima und Zusammenhalt auf. "Wer schafft Klimajobs, wenn nicht wir?", lautet ein Slogan. Die Wirtschaft könne nach der Krise nicht wieder nach dem alten Muster aufgebaut werden. "Es braucht grüne Jobs", unterstrich Hebein. Und es dürfte in Wien niemand zurückgelassen werden – also auch jene nicht, die besonders von den Auswirkungen der Corona-Pandemie und des Klimawandels betroffen sind. "Wer schaut aufeinander, wenn nicht Wien?", plakatiert die Partei deshalb. Man wolle Optimismus und Zuversicht für die Zukunft versprühen, erklärte die Spitzenkandidatin.

An insgesamt 1.100 Dreiecksständern in ganz Wien werden die drei Sujets ab dem Wochenende affichiert. Teil zwei der Kampagne folgt in drei Wochen. Auf großflächige Plakate wird in diesem Wahlkampf aus budgettechnischen Gründen verzichtet, hieß es. Allerdings gibt es zusätzlich Bezirksmotive in der Leopoldstadt, Neubau und Währing – also jenen Bezirken, in denen die Ökos bereits regieren – sowie in jenen Bezirken, wo man darauf hofft, am 11. Oktober nun stimmenstärkste Partei zu werden: Wieden, Margareten, Mariahilf, Josefstadt und Alsergrund. (APA, 2.9.2020)