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Jorge Messi ist in Barcelona eingetroffen.

Foto: Reuters/Doce

Barcelona – Der Trubel am Flughafen El Prat vor den Toren Barcelonas kam dem Empfang eines Weltstars gleich. Dutzende Fotografen und Kamerateams belagerten den Neuankömmling, mehrere Mikrofone wedelten vor der Nase von Jorge Messi herum. Dabei ist der Star eigentlich nicht Jorge, sondern sein deutlich berühmterer Sohn Lionel. Für eine ganze Stadt, so scheint es, war der ältere Messi zumindest kurzfristig der leibhaftige Messias.

Denn im weiter schwelenden Konflikt zwischen Lionel Messi und seinem langjährigen Klub FC Barcelona ist Messi senior die große Hoffnung auf Frieden – und doch noch einen Verbleib von "La Pulga"? Viel ließ sich Jorge Messi nicht entlocken, nachdem seine Maschine aus dem argentinischen Rosario katalanischen Boden erreicht hatte. "Ich weiß nichts, lasst mich", sagte er zu den Journalisten, ehe er in ein Taxi Richtung Innenstadt fuhr.

Barca pocht auf die festgeschriebene Ablösesumme

Dort traf sich Jorge Messi mit den Anwälten seines Sohnes in einer renommierten Kanzlei, es ging um die Zukunft seines Filius. Denn Lionel, seit 20 Jahren im Klub, will nur noch weg. Das teilte er seinem Klub, bei dem er zum weltbesten Spieler reifte, deutlich mit. Der Vertrag möge doch bitte aufgelöst werden, das Kapitel scheint beendet.

Doch Barca weigert sich, pocht auf die festgeschriebene Ablösesumme von 700 Millionen Euro. Streitpunkt ist, ob die Klausel, die Messi zur Kündigung berechtigt, am 10. Juni abgelaufen ist – oder wegen der Coronakrise auch später noch Gültigkeit besaß. Es geht offenbar nur noch um die Abwicklung einer einst so untrennbar erscheinenden Beziehung. "Schwierig, schwierig", so schätzt Jorge Messi die Chancen auf eine Zukunft seines Sohnes in Blaugrana ein.

Mit Guardiola "nicht gesprochen"

Das nächste Ziel für den Offensivkünstler soll bereits feststehen. Manchester City soll mit einem Fünfjahresvertrag locken, drei in England, zwei beim Schwesterteam in New York. Und in England käme es zur Wiedervereinigung von Messi mit seinem Mentor Pep Guardiola. Gemeinsam gaben sie dem europäischen Fußball zwischen 2008 und 2012 ein neues Gesicht. Mit Guardiola aber, so sagte es Jorge Messi, habe man "nicht gesprochen".

Ein Abgang Messis würde Barcelona sportlich schwächen, wenngleich sich der Klub nach der verpatzten Vorsaison mit dem 2:8-Debakel gegen Bayern München im Champions-League-Viertelfinale als Tiefpunkt ohnehin im Umbruch befindet. (sid, 2.9.2020)