Alexander Lukaschenko bedankt sich bei RT.

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Minsk/Moskau – Der weißrussische Staatschef Alexander Lukaschenko hat sich bei dem staatlich finanzierten russischen Auslands-TV-Sender RT für dessen Unterstützung bei der Berichterstattung während der Proteste gegen seine Wiederwahl bedankt. Der ehemals als Russia Today bekannte Sender habe eine wichtige Rolle bei der Hilfe für die weißrussischen Staatsmedien gespielt, sagte Lukaschenko in einem RT-Interview.

"Sie verstehen, wie wichtig Sie für uns in dieser schwierigen Phase waren. Und was Sie technisch gezeigt haben, Ihre IT-Spezialisten und Journalisten und Korrespondenten und so weiter. Und Ihr Manager. Das ist viel wert." Er sei dankbar für die Unterstützung. Mehrere Medienvertreter in Weißrussland (Belarus) waren in Streik getreten und hatten sich den Massenprotesten angeschlossen, die nach Lukaschenkos umstrittenem Wahlsieg am 9. August ausbrachen.

RT "als unsere Team"

Der Sender RT äußerte sich bis Mittwoch zunächst nicht zu der Frage, um welche Unterstützung für die weißrussischen Medien es sich genau gehandelt haben soll. Lukaschenko sagte in dem am Dienstag gesendeten Interview, er sei über die Lage vollkommen unterrichtet worden. Ihm sei bewusst, dass RT "als unsere Team" arbeite.

Die Opposition wirft dem seit 26 Jahren autoritär regierenden Lukaschenko Wahlbetrug vor. Der Ausgang der Präsidentenwahl ist auch international umstritten, so erkennt die Europäische Union das Ergebnis nicht an. Die Führung in Moskau, die traditionell enge Beziehungen zu der ehemaligen Sowjetrepublik unterhält, stellte sich dagegen hinter Lukaschenko. (APA, Reuters, 2.9.2020)