Drei Pop-up-Radwege, für die temporär jeweils eine Pkw-Spur dran glauben musste, bleiben bis 1. November in Wien bestehen.

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Wien – Die auch in der rot-grünen Koalition nicht unumstrittenen Pop-up-Radwege werden verlängert. Das gab die Wiener Vizebürgermeisterin Birgit Hebein (Grüne) am Mittwoch bekannt. Konkret betrifft das die temporären Radwege in der Wagramer Straße auf der Kagraner Brücke über die Alte Donau im 22. Bezirk sowie in der Prater- und Lassallestraße im zweiten Bezirk. Für diese Projekte wurde im Frühjahr jeweils eine der Pkw-Spuren verwendet.

Laut Hebein habe eine Evaluierung der TU Wien ergeben, dass diese drei Pop-up-Radwege gut angenommen werden. Im Juni seien etwa in der Praterstraße pro Stunde bis zu 900 Radler unterwegs gewesen, im Durchschnitt hätten rund 45 Prozent der stadtauswärts Fahrenden den Pop-up-Radweg benutzt.

Die Prüfung der TU Wien habe aber auch gezeigt, "dass sich der Pop-up-Radweg in der Hörlgasse im neunten Bezirk nicht als die optimale Lösung für den Radverkehr herausgestellt hat", wie es in einer Aussendung hieß. Mit dem Bezirk werde wie angekündigt an einer langfristigen Umgestaltung gearbeitet.

Roter Widerstand gegen Pop-up-Radwege

Die SPÖ kritisiert die temporären Radwege teils heftig. So wurde im Bezirksparlament Leopoldstadt ein roter Antrag auf Abschaffung der temporären Radwege in der Prater- und Lassallestraße angenommen. Dem roten Antrag stimmten FPÖ und ÖVP zu. Auch in der Donaustadt sprach sich die Bezirks-SPÖ mit der Opposition gegen die grünen Pop-up-Radwege aus. Verkehrsstadträtin Hebein entschied anders und verwies auf die Evaluierung der TU Wien. (David Krutzler, 2.9.2020)