Wien – Wandel kann nur funktionieren, wenn auch die Akzeptanz dafür da ist. Deswegen sprach Florian Oberhuber vom Forschungsinstitut Sora über die Meinung in der Öffentlichkeit für das Thema Klimaschutz und hatte gute Nachrichten.

Denn laut den erhobenen Daten ist für den Klimaschutz ein guter Boden bereitet. Dafür sei vor allem das Jahr 2019 verantwortlich, in dem das Thema in die Mitte der Gesellschaft gerückt sei – dank Fridays for Future, dank der Europawahlen und dank eines kaskadenhaften Mediendiskurses. Nun ginge es darum, der Bevölkerung zu zeigen, wie es denn richtig ginge, ohne mit erhobenem Zeigefinger auf den Einzelnen zu zeigen.

Genau darauf setzt auch Christiane Klerings, Architektin und Leiterin des Stadtteilbüros der Gebietsbetreuung Wien Süd. In ihrer Arbeit ist sie insgesamt für sechs Bezirke verantwortlich und bietet mit ihrem Team Beratungen für die Anrainer an. Denn die Menschen hätten Angst vor Veränderungen, sagte sie. "Bisher hatte man eventuell aus dem fünften Stock eine tolle Aussicht, und die wird einem dann genommen", nannte sie als Beispiel. Deswegen sei ihr Team auch interdisziplinär aufgestellt, da es die verschiedensten Problemstellungen gebe. Und sie riet der Runde der Branchenvertreter: "Je früher die Menschen wissen, was auf sie zukommt, desto eher akzeptieren sie es auch."

Corona habe noch einmal einen Schub gebracht, sagten beide Experten. Oberhuber sprach davon, dass die Bedeutung der eigenen Wohnung zugelegt habe. Klerings sagte, die Anfragen für Garteln ums Eck seien auf einem Hoch. (poll, 2.9.2020)