Die Hellseher und Magier Thommy Ten und Amelie van Tass leben seit dem Vorjahr in einem Haus bei Krems. Von ihrem Heimstudio aus schalten sie sich hie und da mitten in der Nacht live in eine TV-Show in den USA.

"Ursprünglich war das hier ein Winzerhof, wie fast immer in der Wachau. Das Haus stand vorne an der Straße, dahinter war eine Garage samt Garten. In den 1990er-Jahren wurde alles umgedreht, vorne der Garten angelegt und hinten das Haus neu gebaut.

Derzeit mehr zuhause als sonst: Thommy Ten und Amélie van Tass mit Hund Koni in ihrem Wohnzimmer.
Foto: Lisi Specht

Vor ein paar Jahren wurde es nochmals umgestaltet und dann verkauft. In dieser Phase haben wir zugeschlagen, nachdem wir drei Jahre lang nach einem passenden Haus gesucht hatten. Im vergangenen November ging alles recht schnell: Innerhalb von wenigen Tagen haben wir entschieden, es zu kaufen.

Es ist unser Traumhaus, weil es so gepasst hat, wie es ist. Man muss dazu sagen, dass wir gar nicht die Zeit gehabt hätten, groß umzubauen. Wir sind ständig auf Tour, leben die meiste Zeit in Hotels, sechs Monate im Jahr allein in Amerika, dazu kommen dann noch die Shows in Europa und Asien. Wir wussten: Wir brauchen etwas, wo wir mit unseren Koffern hereinkommen und wohnen können.

Foto: Lisi Specht

Es ist das erste Haus, das wir besitzen. Davor lebten wir in Wohnungen, unter anderem in Wien, München, New York und Los Angeles. Wir wollten ein Haus mit Garten haben, damit Koni auch herumtoben kann.

Koni ist unser kleiner Hund, ein Maltipoo. Er ist immer bei uns, auch auf Tour. Er hat überall sein kleines Bettchen und seine Decke mit, und er weiß: Wo die sind, da ist sein Zuhause.

Fotos: Lisi Specht

Quasi unfreiwilligerweise sind wir nun aber natürlich auch schon ein halbes Jahr daheim. So lange waren wir noch nie an einem Ort, Koni auch nicht. Die Corona-Krise ereilte uns mitten auf einer US-Tour. Shows wurden abgesagt, wir mieteten uns zwei Wochen lang ein Airbnb-Haus und warteten dort mal ab. Als klar war, dass das länger dauern wird, sind wir nach Hause geflogen. Da waren wir natürlich froh, dass nicht eine kleine Wohnung, sondern ein Haus mit Garten auf uns wartete.

Das Haus ist einerseits rustikal, mit Weinfässern und Steinwänden, hat aber eine große, moderne Küche. Diesen Mix mögen wir sehr. Die Küche ist sehr wichtig, denn wir kochen viel selbst, wenn wir hier sind.

Fotos: Lisi Specht

Ob wir uns als Hellseher gegenseitig Einkaufslisten zuschicken müssen? Nun, sagen wir so: Wenn Thommy vom Einkaufen nach Hause kommt, weiß ich schon, was er alles vergessen hat. Aber das kann man auch als weibliche Intuition sehen.

Aber ja, bei unseren Shows geht’s viel ums Gedankenlesen. Da muss die Verbindung stimmen, und um die zu stärken, braucht man nicht so viel Platz.

Die Requisiten und Kostüme sind natürlich ohnehin ausgelagert. Wir haben in St. Pölten eine große Probe- und Lagerhalle, samt Büros und drei Sattelschleppern für die Shows in Europa. In den USA haben wir auch noch zwei Depots in Kalifornien und Nevada.

Das Kreative, die Vorarbeit, das machen wir alles von hier aus. Wobei sich da durch Corona auch was geändert hat: Wir haben ein Heimstudio, in dem wir Online-Shows spielen können, zuletzt mehrmals auch für amerikanische Live-TV-Shows. Da standen wir dann um zwei Uhr früh im Haus in Krems und waren in Amerika im Hauptabendprogramm zu sehen. Solche spätnächtlichen Auftritte haben auch was Gutes: Das Internet ist stabiler, und beleuchtungstechnisch lässt sich mehr rausholen, wenn es draußen finster ist.

Fotos: Lisi Specht

Wenn wir reisen, dann ist das fast schon wie umziehen, denn wir haben immer sehr viel Gepäck. Da gehört einiges auch Koni, er ist mittlerweile Teil unserer Show.

Für Mitbringsel ist meistens nicht mehr viel Platz. Ein paar haben wir aber doch: ein schönes Schild aus Hawaii, das wir beide sehr lieben, Sachen aus Sri Lanka oder Holzfiguren aus Los Angeles. Manchmal sehen wir unterwegs auch etwas, wo wir dann sagen: Das hätten wir gerne daheim. Seit kurzem ziert deshalb eine Palme unseren Garten.

Koni taugt es hier im Haus auch sehr. Aber das Reisen fehlt ihm schon. Sobald ein Auto kommt und eine Tür aufgeht, hüpft er schon rein und ist gespannt darauf, wo es jetzt wieder hingeht." (Protokoll: Martin Putschögl, 7.9.2020)