Das Ende der Durststrecke für die Hotellerie ist noch nicht in Sicht, auch wenn der eine oder andere Politiker es für den Sommer kommenden Jahres prognostiziert hat. Das ändert trotzdem nichts an den neuen Wiener Hotel-Plänen, auch wenn sie Corona-bedingt ein wenig nach hinten verschoben wurden.

Für drei dieser Neuankömmlinge ist das Projekt Prater Glacis im zweiten Wiener Gemeindebezirk die neue Heimat. Die drei Gebäude, die auf dem ehemaligen Prater-Busparkplatz an der Perspektivstraße von IG Immobilien errichtet werden, sollen bald fertiggestellt und damit bereit für die neuen Mieter sein.

Zurückhaltende Geschäftsreisende

Den Anfang macht das Hampton by Hilton im Bauteil A. Das erste Haus der Marke in Österreich soll noch heuer im November eröffnet werden. Und das, obwohl es durch die Pandemie und vor allem durch den Lockdown zu zwischenzeitlichen Personalnotständen (Kurzarbeit) und Lieferengpässen gekommen ist. An den Plänen habe sich allerdings nichts geändert, sagt man auf STANDARD-Anfrage. Beim Zweiten handele es sich "um einen seit Jahren aufstrebenden Bezirk, der sich besonders durch die Messe und den Prater für einen Hotelbetrieb eignet". Das Konzept des Hotels zielt dabei auf Geschäftsreisende, die aktuell noch nicht zuhauf wieder in der Hauptstadt sind. "Wir rechnen damit, dass die Buchungszurückhaltung noch anhalten wird", ist man bei Hampton by Hilton vorsichtig.

Das Zoku soll auch für Menschen geeignet sein, die länger bleiben wollen, unter anderem dank der eingebauten Küche. Im Bild: das Zoku in Amsterdam.
Foto: Zoku

In eine ähnliche Kerbe schlägt das für Bauteil B geplante Zoku, ein Konzept aus der niederländischen Hauptstadt Amsterdam. Das Hotel soll ebenfalls für Geschäftsreisende attraktiv, darüber hinaus aber auch mit eingebauten Küchen und größerem Platzangebot für längere Aufenthalte ausgelegt sein. Auch hier gab es Pandemie- und Lockdown-bedingt Verzögerungen und Lieferengpässe. So ganz ist man sich bei den Niederländern noch nicht sicher, wann genau geöffnet wird, das erste Quartal 2021 ist als vages Ziel angedacht. Auch hier sieht man die Zunahme an Geschäftsreisen noch nicht am Horizont, Urlaubs- und Freizeitreisen würden sich dagegen bereits schneller erholen, vermutet man im Zoku.

Die Bude des besten Freundes

Das "Familienzimmer" der Superbude Wien in einer Visualisierung.
Visualisierung: Superbude

Zu guter Letzt, ebenfalls in Bauteil B beheimatet, kommt die Superbude von Hamburg und St. Pauli nun nach Wien. Das Konzept, für das in Wien Michael Todt und Christian Lainer verantwortlich sind, soll sich für Gäste wie "die Bude deines besten Freundes" anfühlen und ein Hotel mit Hostel-Vibe werden. Die Pforten sollen sich am 1. März kommenden Jahres öffnen, bis dahin, so hofft man, würden auch wieder Kongresse und Events abgehalten, die Geschäftsreisende und auch Künstler in die Stadt spülen. Dabei soll die lockere Atmosphäre in der Superbude das Alleinstellungsmerkmal sein: "Wir glauben, dass wir mit dem bodenständigen, aber aufregenden Konzept der Superbude in Wien eine Marktlücke schließen werden", sagen die beiden Verantwortlichen.

In die Seestadt, genauer gesagt ins Holzhochhaus HoHo, zieht ein Glied der Dormero-Hotelkette ein. Das deutsche Unternehmen möchte mit dem neuen Zuhause ein Zeichen für Nachhaltigkeit und Innovation setzen und das Holz aktiv in das Design der Innenräume miteinbeziehen. Das Hotel mit 143 Zimmern, die Serviced Apartments und das dazugehörige Restaurant sowie die Bar (Sonderbar genannt) sollen noch im November 2020 ihre Tore für Reisende öffnen. (Thorben Pollerhof, X.9.2020)