Die Regierung ruft heuer verstärkt zur Grippeimpfung auf. Wenn viele dem Ruf folgen, könnte der Impfstoff knapp werden.

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Wien – Der Verband der Arzneimittel-Vollgroßhändler PHAGO prognostiziert für den Herbst eine fast durchwegs sichere Medikamentenversorgung. Unsicherheit bestehe allerdings bezüglich einer ausreichenden Verfügbarkeit von Grippe-Impfstoffen, sofern sich viel mehr Menschen impfen lassen sollten als im Vorjahr. Die PHAGO-Betriebe bemühten sich seit Wochen um zusätzliche Mengen, um einem Engpass vorzubeugen, wurde betont.

Corona-Effekt

In der Coronakrise könnten sich mehr Menschen als bisher zur Influenzaimpfung entschließen. Dafür wurde und wird auch von der Politik verstärkt geworben. Ziel ist die Anhebung der in Österreich nur bei rund acht Prozent liegenden Durchimpfungsrate gegen Influenza-Viren. Dadurch soll die Doppelbelastung des Gesundheitssystems während der anhaltenden Coronavirus-Pandemie möglichst gering gehalten werden.

Ansonsten zeigten die Daten, dass Patientinnen und Patienten nach Einschnitten während der frühen Phase der Coronakrise "wieder annähernd gleich viel und regelmäßig ihre Therapien in der Apotheke abholen wie vor Ausbruch der Pandemie", berichtete PHAGO am Freitag. Lediglich bei der sonst verordnungsstarken Therapiegruppe Antibiotika gibt es weiter einen deutlichen Rückgang in der Abgabe, nämlich ein Minus von 18 Prozent. Dafür fällt bei den Schmerzmitteln und bei Medikamenten für den Fettstoffwechsel ein Plus von neun Prozent auf. (APA, 4.9.2020)