Mit einer Langer Marsch 2F-Rakete (hier ein früherer Start) flog das experimentelle wiederverwertbare Raumschiff ins All.

Foto: Imago China Photo Press

Peking – Für die USA haben sich wiederverwertbare Raumschiffe letztlich nicht ausgezahlt: Obwohl die Nasa anfangs gehofft hatte, dass ihr Space Shuttle die bemannte Raumfahrt deutlich günstiger macht, führten die hohen Instandsetzungskosten der Raumfähren zum Gegenteil. Dennoch hielt die US-Raumfahrtbehörde 30 Jahre lang, zwischen 1981 und 2011, an dem System fest.

Das Prinzip lebt freilich in einigen experimentellen Ansätzen fort, darunter auch im Rahmen des chinesischen Raumfahrtprogramms: Am Freitag hob vom Raumfahrtzentrum Jiuquan nahe der Wüste Gobi in der Provinz Gansu eine Rakete vom Typ "Langer Marsch 2F" ab, das ein unbemanntes wiederverwendbares Raumschiff für Testzwecke ins All brachte, wie die amtliche Nachrichtenagentur Xinhua berichtete.

Am Sonntag kehrte das Raumschiff nach einem zweitägigen Aufenthalt im All zur Erde zurück und landete auf der vorbestimmten Landebahn, berichtete der staatliche Sender CGTN bei Twitter. Bilder vom Start, von der Landung oder vom Raumfahrzeug selbst wurden nicht veröffentlicht.

Seit Jahren in der Entwicklung

Mit dem Raumschiff sollten auf dem Flug "Schlüsseltechnologien" getestet werden, hieß es weiter. Details wurden nicht genannt. Chinas Raumfahrtprogramm arbeitet schon seit Jahren an einem wiederverwendbaren Raumschiff mit Flügeln und Hitzeschild für den Wiedereintritt in die Erdatmosphäre.

Wie Ausländische Experten berichteten, sollen damit sowohl Astronauten als auch Fracht ins All gebracht werden. Es wurde spekuliert, dass möglicherweise erst nach einem erfolgreichen Flug weitere Informationen bekanntgegeben werden. (red, APA, 6.9.2020)