Dieses Video macht aktuell im Netz die Runde. Verwendet wurde dabei die Technologie "First Order Motion".

Foto: Screenshot/WebStandard

Deepfakes sind schnell erstellt und können für die Abgebildeten durchaus gefährlich oder traumatisierend sein. Auf Pornoseiten tummeln sich mittlerweile Clips, bei denen mit künstlicher Intelligenz der Kopf von Promis oder Unbekannten auf jene der Darsteller gesetzt wird. Die Betreiber sind schleißig und unternehmen so gut wie nichts dagegen. Nun macht ein weiteres Deepfake im Netz die Runde, das Adolf Hitler und Josef Stalin bei einem gesanglichen Duett zeigt.

Borked

Ulkige Bewegungen

Die beiden Diktatoren singen gemeinsam "Video Killed The Radio Star" von den Buggles, das 1980 erschien. Die Mimik und Gesichtsbewegungen von Hitler und Stalin wirken dabei authentisch und komisch. Für das Video wurden offenbar zwei bekannte Bilder der beiden Diktatoren verwendet und die Künstliche Intelligenz dann mit weiteren Aufnahmen trainiert, damit die Lippen synchron zu dem Song sind. Auch bei den Augen, Augenbrauen und dem gesamten Gesicht wurde Manipulationen vorgenommen.

Sean Lee

"First Order Motion" genutzt

Unterdessen ist auch ein weiteres Video aufgetaucht, in dem Putin, Trump und Xi Jinping das Lied anstimmen. Welche Software dabei verwendet wurde und wie viel Arbeit in die Produktion einfloss, ist unbekannt. Auch der Urheber der Clips ist nicht deutlich. Auf YouTube und Reddit werden die beiden Videos verbreitet. Laut einem User sollen die Clips innerhalb weniger Minuten mithilfe von "First Order Motion" erstellt worden sein. Auf der Codehosting-Plattform GitHub findet sich eine genaue Anleitung zu der Technologie.

Jan Mentel

Microsoft bringt Tool gegen Deepfakes

Microsoft hat unterdessen Deepfakes den Kampf erklärt. Ein neuvorgestelltes Tool des IT-Giganten namens Video Authenticator soll derartige Manipulationen entlarven. Der Hersteller will so einen "Schritt im Kampf gegen Falschinformationen" setzen. Die manipulierten Videos werden zwar zumeist für komödiantische Zwecke geschaffen – allerdings bringt die Technologie auch ein gewisses Gefahrenpotential mit sich und kann wie eingangs erwähnt eben auch missbräuchlich verwendet werden. (red, 4.9.2020)