Die EU-Gesundheitsminister haben sich auf eine Quarantäne-Zeit von mindestens zehn Tagen geeinigt, sagte der deutsche Gesundheitsminister Jens Spahn.

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EU-weit/Berlin – Die Europäische Union will die Quarantäne für Reisende aus Risikogebieten verkürzen. Die EU-Gesundheitsminister der Mitgliedsstaaten hätten sich auf eine Quarantäne-Zeit von mindestens zehn Tagen statt der bisher 14 Tage verständigt, sagte der deutsche Gesundheitsminister Jens Spahn am Freitag nach einer Konferenz der Minister unter seinem Vorsitz.

Es müsse noch debattiert werden, ob man die Zeit mit einem negativen Test auf fünf Tage verkürzen können. Er könne sich gut vorstellen, dass Deutschland nach einer Abstimmung mit den Bundesländern die zehntägige Frist übernehme. Spahn sagte aber, andere EU-Staaten seien vorsichtiger und wollten weiter eine Quarantäne von mehr als zehn Tagen.

Als Risikogebiete sind große Teile der Welt und auch Europas eingestuft. Dazu gehören ganz Spanien mit den Urlaubsgebieten der Balearen und Kanaren sowie Regionen auf dem Balkan.

Mittel für Kauf von Impfstoff sollen aufgestockt werden

Weiter erwäge die EU, die Mittel von 2,15 Milliarden Euro für den gemeinsamen Kauf von Impfstoffen aufzustocken, sagte Spahn. Er sprach von bis zu 750 Millionen Euro. Deutschland sei bereit, seinen Anteil daran zu tragen. Er verwies darauf, dass bereits ein Vertrag für ein späteren Impfstoff mit der Firma AstraZeneca geschlossen worden sei. Sieben Verträge mit weiteren Firmen und unterschiedlichen Technologien seien in den nächsten Wochen und Monaten geplant. Damit sollten Entwicklung und Produktion mit vorfinanziert werden. "Das Ziel ist, wenn es einen Impfstoff gibt, soll er für alle EU-Bürgerinnen und -Bürger gleichermaßen fair zugänglich sein." (APA, 4.9.2020)