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New York – Novak Djokovic hob den rechten Arm und ging zu der Linienrichterin, die er gerade schwer getroffen hatte. Der Weltranglisten-Erste war sichtlich geschockt von seiner unabsichtlichen, aber höchst unsportlichen Aktion, die ihm die Titelchance bei den US Open nimmt. Der Serbe wurde den Regeln entsprechend disqualifiziert. Und das ohnehin schon merkwürdige Turnier erfährt einen dramatischen Wendepunkt.

Djokovic verließ die Anlage wortlos, meldete sich erst später über die sozialen Medien zu Wort: "Diese ganze Situation lässt mich traurig und leer zurück." Er wolle sein Fehlverhalten auf dem Platz und die darauf folgende Disqualifikation als "Lektion" nehmen.

Was war passiert? Djokovic, der klare Turnierfavorit, der in diesem Jahr noch ungeschlagene Dominator, hatte in seinem Achtelfinalduell gegen den Spanier Pablo Carreno Busta gerade ein Break zum 5:6 im ersten Satz kassiert, als er fatalerweise einen Ball nach hinten wegschlug. Plötzlich sank eine Linienrichterin, offenbar am Kehlkopf getroffen, zu Boden und rang nach Luft. Später soll es der Frau laut Informationen von Eurosport wieder besser gegangen sein.

"Es tut mir extrem leid, dass ich ihr solch einen Stress bereitet habe. So unbeabsichtigt. So falsch", hieß es in der Stellungnahme Djokovics.

Punkte und Preisgeld gestrichen

Den ersten dramatischen Szenen folgten minutenlange Diskussionen. "Ich akzeptiere jede Entscheidung", sagte Djokovic dabei, den Offiziellen blieb letztlich keine Wahl. Djokovic verliert laut eines Statements des US-amerikanischen Tennisverbands (USTA) nicht nur seine Titelchance, sondern auch alle bei dem Turnier erreichten Weltranglistenpunkte sowie das Preisgeld – plus einer möglichen Geldstrafe.

Das Turnier ist damit sportlich auf den Kopf gestellt, Spielern wie dem Österreicher Dominic Thiem öffnet sich plötzlich weit die Tür für einen möglichen ersten Grand-Slam-Sieg. Sicher ist: Es wird einen neuen Grand-Slam-Sieger geben. (sid, red, 6.9.2020)