Bildungsminister Heinz Faßmann (ÖVP) findet, dass die Schulen gut auf den Herbst vorbereitet sind.

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Wien – In Wien, Niederösterreich und dem Burgenland beginnt am Montag für rund 456.000 Schüler das neue Schuljahr. Bildungsminister Heinz Faßmann (ÖVP) hat am Sonntag in der "ZiB2" erklärt, dass er die Schulen für gut vorbereitet hält. Außerdem deutete er an, dass er sich an Schulen in einzelnen Bezirken Ausnahmen von den an die Corona-Ampelschaltung geknüpften Maßnahmen vorstellen könne.

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Beispiel Alpbachtal

Je nach Einstufung des Bezirks müssen sich Schüler und Eltern ja im Herbst auf unterschiedliche Maßnahmen einstellen. Welche das sind, entscheidet sich jeden Freitag neu, wenn die Ampel-Kommission über die Einstufung entschieden hat. Steht die Ampel beispielsweise auf Gelb, wie derzeit in Wien, Linz, Kufstein und Graz, dann müssen verstärkt Masken getragen werden. Bei oranger Ampelschaltung werden Schulbeginn und Pausen zeitlich getaktet, um Kontakte zu minimieren. Erst wenn die Ampel auf Rot steht, soll auf Distance Learning umgestellt werden.

Wenn es allerdings in einem Teil des Bezirks gar keine Fälle gebe? "Darauf kann man eingehen", sagte Faßmann nun. Als Beispiel nannte er das Alpbachtal, das im gelb geschalteten Bezirk Kufstein liegt, aber keinen aktuellen Corona-Fall aufweist.

Faßmann liegt damit durchaus auf einer Linie mit Gesundheitsminister Rudolf Anschober (Grüne), der am Wochenende ebenfalls eine weitere regionale Differenzierung nicht ausgeschlossen hatte.

Für Befreiung vom Unterricht nun ärztliches Attest nötig

Eine Befreiung über ärztliche Atteste sei weiterhin möglich, wenn die Kinder selbst erkrankt sind oder in einem Haushalt mit Erkrankten leben, meinte Faßmann am Montag im Ö1-"Morgenjournal". Man sollte das Recht auf Bildung nicht rechtfertigt verwehren, deswegen brauche es eine Befundung durch einen Arzt. Eine Klassengemeinschaft solle als eine epidemiologische Einheit auftreten.

Auch Lehrer über 60 dürfen nun nicht mehr ohne häusliches Attest den Präsenzdienst verwehren. Nur ganz wenige hätten die Regelung tatsächlich benutzt, erklärt der Bildungsminister. Über 60-Jährigen gestehe er weiterhin zu berechtigte Ängste zu haben und eine Befreiung vom Unterricht in den Klassen sei weiterhin möglich, man müsse jetzt aber den Weg über den Amtsarzt gehen.

In Ostösterreich begehen am Montag knapp 37.000 Taferlklassler ihren ersten Schultag. Eine Woche später enden die neunwöchigen Sommerferien dann auch für etwa 620.600 Schüler in Kärnten, Oberösterreich, Salzburg, der Steiermark, Tirol und Vorarlberg. Für rund 50.000 Kinder wird es dort der erste Schultag sein. (red, APA, 6.9.2020)