Ein Drittel der Deutschen glauben an Verschwörungstheorien. Dies ergab eine telefonische Befragung der Konrad-Adenauer-Stiftung, die zwischen Oktober 2019 und Februar 2020 durchgeführt wurde. Insgesamt wurden 3.250 Menschen befragt. Wie das Zeitfenster der Befragung aufzeigt, spielte Corona und die damit einhergehende Sicherheit damals noch keine bedeutende Rolle. Im Zuge der Pandemie haben Verschwörungstheorien zusätzlichen Zulauf erfahren.

Von geheimen Mächten kontrolliert

30 Prozent der Befragten halten es demnach für wahrscheinlich richtig beziehungsweise sicher richtig, dass die Welt von geheimen Mächten gesteuert wird. 11 Prozent gehen sogar einen Schritt weiter und sich sicher. Um welche Mächte es sich konkret handelt, konnte jeder Sechste allerdings nicht beantworten. 13 Prozent sagten, dass es Wirtschaftsunternehmen, Banken oder das "Finazkapital" sind. 12 Prozent nannten Geheimdienste und 11 Prozent "reiche Menschen/Familien" wie die Rockefellers oder Rothschilds.

Unterschiedliche Einflussfaktoren

Alter, Bildung und auch die Herkunft spielen hierbei eine Rolle. Die Älteren sind sich bei der Theorie sicherer als die Jüngeren. Menschen mit formal höheren Bildungsabschlüssen glauben seltener an Verschwörungstheorien als jene mit niedrigeren formalen Schulabschlüssen. Zuletzt sind Migranten häufiger der Ansicht, dass die Welt von geheimen Mächten gesteuert wird. Insgesamt zieht sich der Glaube an Verschwörungstheorien aber durch die Gesellschaft.

AfD-Anhänger und Presse-Kritiker

Besonders hoch ist der Anteil der Verschwörungstheoretiker unter AfD-Anhängern. 56 Prozent halten es für sicher beziehungsweise für wahrscheinlich richtig, dass die Welt von geheimen Mächten gesteuert wird. Einen Zusammenhang gibt es zuletzt mit der Mediennutzung. Bei einer geringeren Verwendung und einer Abneigung gegenüber der öffentlich-rechtlichen Presse, ist es wahrscheinlicher, dass die Person an Verschwörungstheorien glaubt. (red, 7.9.2020)