Weltweit forschen Pharmafirmen an einem Impfstoff gegen Covid-19, gehofft wird darauf, dass Impfungen bereits im kommenden Jänner möglich sind.

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Schon Anfang nächsten Jahres darf auf einen Impfstoff gegen das Coronavirus gehofft werden. Gesundheitsminister Rudolf Anschober (Grüne) kündigte vergangene Woche an, dass sich Österreich im Rahmen des EU-Beschaffungsvorgangs bereits sechs Millionen Dosen eines potenziellen Impfstoffs gesichert habe. Wie die Dosen schließlich verteilt werden und wie viel sie kosten, ist aber vorerst noch offen.

Auch ob sie gratis zur Verfügung stehen, wie die "Kronen Zeitung" am Dienstag berichtete, kann noch nicht gesagt werden, erklärte eine Sprecherin von Anschober dem STANDARD. Zwar wolle man einen niederschwelligen Zugang für alle, und es stimme auch, dass alle, die sich impfen lassen möchten, die Möglichkeit dazu haben sollen. Eine definitiv kostenlose Impfung könne so aber noch nicht bestätigt werden, weil man noch gar nicht wisse, wie viel der Impfstoff kosten werde.

Noch unklar, welche Zielgruppen zuerst geimpft werden

Die Details der Verteilung des Impfstoffs müssten ebenfalls noch geklärt werden. Wer zuerst geimpft werde, hänge davon ab, wie der Impfstoff wirke – ob er etwa nur die Person schützt, die sich impfen lässt, oder auch generell die Weiterverbreitung bremst, heißt es aus dem Ministerium.

Der bestehende Vertrag über die sechs Millionen Dosen sei mit dem Pharmaunternehmen Astra Zeneca abgeschlossen worden, es werde aber noch mit weiteren fünf Unternehmen verhandelt, um über ein ausgewogenes Portfolio an Impfstoffen zu verfügen. Man müsse schließlich auch auf die entsprechende Menge an Dosen kommen, da man noch gar nicht wisse, wie viele Dosen es für eine Impfung brauche, so die Sprecherin des Ministers. "Immer vorbehaltlich, dass die Impfstoffe auch funktionieren."

Weiterhin soll es dabei bleiben, dass die Impfung gegen Covid-19 freiwillig ist. Das bestätigte auch Gesundheitsminister Anschober. "Jedenfalls ist es unser erklärtes Ziel, dass für jene, die geimpft werden möchten, eine ausreichende Impfstoffversorgung gewährleistet ist." (brun, 8.9.2020)