Wer in Zeiten von Corona die Karriereleiter nach oben klettern möchte, sollte die Währungen Risikofreude, Neugier und Agilität ins Spiel des Unternehmens werfen und damit bewusst auffallen.

ACTIU

Wir haben Homeoffice, und die Chefs sind mit "wichtigeren" Dingen beschäftigt als mit meiner Karriere. Außerdem rollen links und rechts von mir "die Köpfe". Was kann ich tun, außer froh zu sein, dass ich noch einen Job habe – also am besten möglichst unauffällig bleiben und den Kopf einziehen, bis die großen Stürme vorüber sind?

Glaubt man Karriereberatern in ihren aktuellen Blogs und Newsletters, dann ist Unsichtbarkeit jetzt die blödeste Strategie, wenn man in der Post-Covid-Ära ganz vorn mitspielen will. Dann sollte man die Währungen Risikofreude, Neugier und Agilität ins Spiel des Unternehmens werfen und damit bewusst auffallen. Oder kurz gesagt: dem Boss gefallen.

Ist das der Plan, dann wird angeraten, man möge jetzt seine Vorgesetzten aktiv unterstützen – am besten, indem man ihre wunden Punkte (es sind derzeit sehr, sehr viele) erkundet, Empathie und Gefolgschaft signalisiert sowie Unterstützung offeriert. Vielerorts ist vieles turbulent, also sollte man sich aktiv nach den aktuellen Prioritäten (Einsparungszonen und neue Geschäftsfelder) erkundigen und sich erbötig machen, diese aktiv voranbringen.

Statt die Füße still zu halten, wird Karrieristen zudem empfohlen, sich gerade jetzt für ganz neue Positionen und Aufgaben zu bewerben, die akut benötigt werden (auch wenn man nicht alle gefragten Fähigkeiten erfüllt). Es gehe darum, ganz deutlich zu zeigen, dass positiver Mitgestaltungswille das Motiv ist, also ruhig auch mal freiwillige Leistungen – gut sichtbar für die Vorgesetzten natürlich – erbringen.

Last, but not least sei es jetzt auch wichtig, sagen Karriereexperten, sich des eigenen Wertes bewusst zu sein und perspektivisch zu verhandeln – konkret auch um eine Beförderung und/oder eine Gehaltserhöhung. (Karin Bauer, 10.9.2020)