Das neue Buch von Sid Meier.

Foto: Sid Meier
Foto: Civilization

Auf Sid Meier geht eine der wichtigsten Spieleserien aller Zeiten zurück. Die Globalstrategie-Reihe Civilization verkaufte sich mehr als 33 Millionen Mal und erfreut sich rund 30 Jahre nach Release immer noch großer Beliebtheit. Der Kanadier ist nun 66 Jahre alt und blickt mit einer Autobiografie zurück auf sein Leben und sein wohl wichtigstes Werk. Dabei ging es ihm darum, zu den Gaming-Ursprüngen zurückzugehen, damit diese nicht vergessen werden.

Vom Hobby zur Milliardenindustrie

Meier sah die Industrie in einem gewaltigen Tempo wachsen. Als der Programmierer in den 1980er-Jahren in die Branche einstieg, war Gaming ein Nischenhobby. Mittlerweile hat sich rund um Videospiele eine Milliardenindustrie entwickelt. Meier blickt in seinem Buch zurück auf die Anfänge und die damit einhergehenden Schwierigkeiten. Etwas nostalgisch ist der Kanadier schon. So beklagt er, dass durch den technischen Fortschritt etwas verloren gegangen sei.

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Es ist über die Zeit etwas verloren gegangen

Meiers Anspruch war immer, dass er die Fantasie der Spieler herausforderte. Darum schuf er 1991 auch Civilization, bei dem man die Rolle eines Herrschers einer Zivilisation einnimmt und diese über die Jahrhunderte begleitet. Die Faszination des Games macht aus, dass man bei seinem nächsten Zug nie genau weiß, was denn nun passiert. So vergehen Stunden wie Minuten, da man zu seiner eigenen Geschichte mit jedem Schritt mehr erfahren will.

Meier würde "Civilization" heute nicht mehr spielen

Meier sagt in diesem Zusammenhang, dass er wohl heute kein Civilization mehr machen oder gar spielen würde, weil es einfach den Zeitgeist nicht treffe. "Das Spiel fordert den Nutzer heraus und setzt einige Zeit voraus, bis man es verstanden hat. Das ist heute nicht mehr wirklich erwünscht", sagte er dem "Independent". Der erste Ableger der Serie sei genau zum richtigen Zeitpunkt erschienen – auch aufgrund der technischen Errungenschaften zu dieser Zeit.

"Ich habe den besten Job der Welt"

Wehmütig ist der 66-Jährige ganz und gar nicht. "Ich habe den besten Job der Welt. Es gibt immer die Möglichkeit, ein neues Spiel zu schaffen", erzählt das einflussreiche Urgestein kürzlich. Zuletzt brachte Firaxis Games, die Spieleschmiede des Kanadiers, 2019 ein Update für den sechsten Teil von Civilization heraus. An die Pension denkt er noch lange nicht. (red, 9.9.2020)