Die Lage in Moria ist in den vergangenen Tagen außer Kontrolle geraten. Nach den verheerenden Bränden in dem Flüchtlingslager auf der griechischen Insel Lesbos stehen nun tausende Menschen, die ohnehin schon unter prekärsten Umständen untergebracht waren, vor dem Nichts. Unterkünfte und Habseligkeiten sind niedergebrannt. "Eine humanitäre Katastrophe mitten in Europa. Erfahrene Katastrophenhelfer berichten, Zustände wie in Moria an keinem anderen Ort der Welt erlebt zu haben", schreibt die Direktorin der Diakonie Österreich, Maria Katharina Moser, im Kommentar der anderen im STANDARD.

Wie soll den Menschen am besten geholfen werden?
Foto: AFP/ANGELOS TZORTZINIS

Österreich will dennoch keine Menschen aus dem Krisengebiet aufnehmen: Diesen Standpunkt der türkis-grünen Bundesregierung unterstrich Außenminister Alexander Schallenberg (ÖVP) in der "ZiB 2" am Mittwoch. Österreich biete aber Hilfe vor Ort an, etwa bei Bedarf an Zelten und Decken. Er wolle "keine Signale aussenden, die eine Kettenreaktion auslösen, derer wir nicht mehr Herr werden", erklärte Schallenberg und sprach damit den befürchteten Pull-Faktor an. Aus dem Auslandskatastrophenfonds habe er eine Million Euro an Hilfe angeboten.

Österreich habe jedenfalls die Mittel, die Möglichkeiten und die rechtliche Grundlage, den Menschen aus Moria zu helfen, um Menschlichkeit zu zeigen, erklärt Diakonie-Direktorin Moser.

Stimmen aus dem Forum

Ein STANDARD-User versteht nicht, wie das mitten in Europa zugelassen werden kann:

Einen Pull-Faktor befürchtet diese Userin:

Österreich habe derzeit selbst mit vielen Problemen zu kämpfen, so ein Poster:

Eine Schande für Europa ist es für diesen User:

Mit Geld alleine kann man nicht helfen, so die Meinung dieses Posters:

Wie sollte Österreich der Krise in Moria begegnen?

Ist Hilfe vor Ort der richtige Weg, oder braucht es eine Verteilung der Flüchtlinge aus Moria auf die EU-Länder? Wie sollte die aktuelle Krise am besten bewältigt werden? Diskutieren Sie im Forum respektvoll und sachlich über die Situation in Griechenland! (wohl, 11.9.2020)