Mit dem 24. Titel bei einem Grand Slam wäre Williams mit Rekordhalterin Margaret Court gleichgezogen.

Foto: USA Today Sports / Robert Deutsc

New York – Serena Williams hat das Endspiel der US Open und die Chance auf den 24.Grand-Slam-Titel ihrer Karriere verpasst. Die 38 Jahre alte US-Amerikanerin musste sich am Donnerstag im Halbfinale Viktoria Asarenka aus Belarus 6:1, 3:6, 3:6 geschlagen geben.

Asarenka dagegen steht nach ihrem erst fünften Sieg im 23. Duell mit Williams zum dritten Mal nach 2012 und 2013 im Endspiel der US Open. Sie trifft dort am Samstag (22 Uhr MESZ, Eurosport) auf Naomi Osaka aus Japan. Die Gewinnerin der US Open von 2018 und der Australian Open von 2019 hatte ihr Halbfinale mit 7:6 (7:1), 3:6, 6:3 gegen Jennifer Brady (USA) gewonnen.

Asarenka gegen Osaka

"Ich bin so dankbar für diese Gelegenheit", sagte Asarenka nach dem Match. Zunächst schien es, als hätte die ungesetzte Belarussin, Siegerin der Australian Open 2012 und 2013, ihre Nerven nicht im Griff. Williams dominierte das Match. "Sie hat mir ein tiefes Loch gegraben", sagte Asarenka. Ab dem zweiten Satz war die 31-Jährige dagegen wie verwandelt, spielte mutiger und sicherer und ließ ihrer Gegnerin keine Chance mehr.

US Open Tennis Championships
US Open Tennis Championships

Asarenkas nächste Gegnerin Osaka ist bisher zweimal in einem Grand-Slam-Finale gestanden – und hat zweimal gewonnen: Ihr erster Triumph gelang ihr 2018 bei den US Open in einem denkwürdigen Match gegen Serena Williams (6:2, 6:4), das gekennzeichnet war von Diskussionen zwischen der Amerikanerin und dem Schiedsrichter. Osaka siegte anschließend auch im Finale der Australian Open 2019 gegen die Tschechin Petra Kvitova. Davor und danach war sie bei den Grand Slams nicht über das Achtelfinale hinausgekommen.

Protest gegen Polizeigewalt

"Es bedeutet mir sehr viel. New York ist meine zweite Heimat. Ich liebe die Atmosphäre hier", sagte Osaka nach ihrem Einzug ins Finale. Die Japanerin trug aus Protest gegen Rassismus und Polizeigewalt in den USA diesmal vor und nach dem Match eine Maske mit dem Name von Philando Castile: Der Schwarze war im Juli 2016 bei einer Verkehrskontrolle im US-Bundesstaat Minnesota von einem Polizisten erschossen worden.

Mit Brady lieferte sich die 23 Jahre alte Osaka einen hochklassigen und ausgeglichenen Schlagabtausch. Als erste Spielerin konnte sie der Amerikanerin im Turnierverlauf einen Satz abnehmen, ohne sich dabei zunächst einen Breakball erspielt zu haben. Dafür nutzte Osaka im entscheidenden dritten Satz gleich ihre erste Breakchance zu einer 3:1-Führung und dominierte anschließend das Match. Nach 2:08 Stunden stand ihr Finaleinzug fest. (sid, 11.9.2020)