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Schöner wär’s vielleicht von Angesicht zu Angesicht, mit Firmenvertretern an der Universität. Corona-bedingt geht das so nicht, also springt heuer E-Recruiting via Zoom am 4. November ein.

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Junge Menschen sind von den Folgen der Covid-19-Maßnahmenpakete besonders betroffen – von der Laborarbeit über Auslandssemester, den Nebenjob für das WG-Zimmer bis zum ersten Job: Es ging nicht mehr, musste warten oder wurde beendet. Tausende haben ihre Beschäftigung verloren, 40.000 unter 25 sind als arbeitslos registriert, tausende finden keine Lehrstelle.

Um Studierenden besser zu helfen, hat das Karriereservice Uniport der größten heimischen Hochschule, der Uni Wien, nun, nach Jahren der Pause, die direkte Vermittlung von Absolventinnen wieder begonnen.

Was Personalberater vermutlich nicht besonders erfreut, soll für möglichst viele der jährlich 9000 Absolventinnen und Absolventen konkrete, möglichst schnelle Chancen auf einen Einstieg ins Jobleben bringen. Das klappt nicht für alle Fakultäten – begehrt in der gegenwärtigen Wirtschaft sind nach wie vor sogenannte Mint-Absolventen (Naturwissenschaften, Mathe und Technik), Informatiker und Betriebswirtschaftsabsolventen. In den Geistes- und Sozialwissenschaften klappt Speeddating mit potenziellen Arbeitgebern nicht so gut, da läuft der Arbeitsmarkt anders, indirekter und auch etwas schwerfälliger.

Konkrete Jobs auch während Corona

Immerhin: Für die gesuchten Ausgebildeten tun sich jetzt konkrete Job-Offers auf. Unternehmen können sich anmelden und ihre Positionen ausschreiben, erhalten acht vorselektierte Lebensläufe je nach Passung und können dann mit vier Kandidatinnen oder Kandidaten ein Jobgespräch via Zoom führen.

Bernhard Wundsam, Chef von Uniport, bietet diese E-Recruiting-Initiative vorerst als Ersatz für analoge Veranstaltungen an, etwa die lange Nacht der Unternehmen, bei der traditionell vom Rathaus in Wien ausgehend hunderte Studierende und Absolventen abends mit Bussen in Unternehmen fahren und vor Ort live mehr über mögliche Jobs erfahren konnten. Allerdings will er die direkten Vermittlungsaktivitäten nun langfristig wieder aufnehmen.

Uniport hat gegenüber externen Fachleuten – Personalberatern – einen Vorteil: Das Team der 13 Mitarbeitenden im Karriereservice kennt die Studierenden und deren Profile, für die Jungen selbst reicht eine einfache Registrierung an der Uni, um ins Spiel zu kommen. Zudem füllt Recruiting auch die Kassen (circa ein Fünftel des Jahresbruttos bei Besetzung), um die Services rund um den Berufseinstieg weiter auszubauen. (kbau, 11.9.2020)