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Dominic Thiem zieht durch.

Foto: Reuters/Deutsch

New York – In der Nacht auf Samstag müssen österreichische Tennisfans Durchhaltevermögen haben. Dominic Thiem bestreitet sein Halbfinale gegen den Russen Daniil Medwedew bei den US Open nicht vor 23.30 Uhr MESZ. Zuvor spielen ab 22 Uhr Alexander Zverev (GER/5) und Pablo Carreno Busta (ESP/20) um den Finaleinzug.

Mit dem 24-jährigen Medwedew wartet auf den als Nummer 2 gesetzten Österreicher die bisher härteste Nuss im Turnier, der Vorjahresfinalist. "Er hat damals gegen Nadal beinahe einen 0:2-Rückstand in Sätzen aufgeholt", sagt Thiem. Der Russe könne sein Höchstlevel abrufen, "so lange das Match halt dauert".

Als Außenseiter sieht sich Thiem trotzdem nicht, er bringt ein gesundes und berechtigtes Selbstvertrauen mit: "Ich kann auch vier, fünf Stunden absolutes Toplevel spielen. Meine Aufgabe wird sein, genau das abzurufen. Wenn mir das gelingt, wird es sicher ein supergeiles Match."

Es soll jedenfalls ein wesentlich besseres werden als die zwei vorangegangenen Duelle. Thiem führt im Head-to-Head 2:1, der einseitige Finalsieg in Barcelona (6:4, 6:0) und die ebenso einseitige Viertelfinal-Niederlage in Kanada (3:6, 1:6), beide im Vorjahr, dienen bedingt als Referenz.

"In Barcelona war er komplett hin und ist weggebrochen, in Montreal war ich nicht anwesend, da bin ich damals aus Kitzbühel gekommen", sagt der Weltranglisten-Dritte. "Freitag wird es ganz anders. Ich denke, dass wir zwei gemeinsam mit Zverev und Tsitsipas den großen drei am nächsten kommen."

Mit seinem Mix aus Offensive und Defensive war Thiem im bisherigen Turnierverlauf ebenso zufrieden wie mit seinem Slice. Der unterschnittene Ball soll auch gegen Medwedew zum Einsatz kommen, denn "in einer gewissen Höhe macht er keinen Fehler, vor allem auf der Rückhand".

Der Mann kann verteidigen.
US Open Tennis Championships

Der Weltranglisten-Fünfte Medwedew muss das ein wenig korrigieren: "Dominic ist ein harter Gegner, besonders natürlich auf Sand. Das habe ich letztes Jahr im Finale von Barcelona zu spüren bekommen. Auf Hartplatz ist es ein bisschen leichter, aber wenn ich leichter sage: Er war ja gerade im Finale der Australian Open. Für mich wird es leichter auf Hartplatz als auf Sand."

Auf dem Hartplatz in Flushing Meadows hat sich Thiem auch zum ersten Österreicher im Halbfinale gemacht. Thomas Muster schied 1993, 1994 und 1996 im Viertelfinale aus, im ersten Versuch hatte er gegen den Russen Alexander Wolkow zwei Matchbälle vergeben. (APA, 11.9.2020)