Felix Magath: "Die Verbände sind endlich aufgerufen, irgendwas dagegen zu unternehmen."

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Wiener Neustadt – Felix Magath, der Fußballchef von Admira-Geldgeber Flyeralarm, hofft, dass die Kluft zwischen armen und reichen Klubs durch die Corona-Krise nicht – wie von Experten befürchtet – noch größer wird. "Die ist ja schon groß genug! Es wird allerhöchste Zeit, dass man was dagegen unternimmt", forderte der 67-jährige Deutsche am Donnerstag bei einem Pressetermin in Wiener Neustadt.

"Da sind in erster Linie die Verbände aufgerufen, denn die sind ja dafür da, um den ganzen Spielbetrieb zu organisieren und auch Wettbewerbe eben zu erhalten. Was im Moment der Fall ist, jedenfalls gilt das hier für die Liga genauso wie die deutsche Bundesliga, aber auch andere europäische Ligen, dass jedes Jahr eine Mannschaft Meister wird und alle anderen nur noch um die Plätze spielen. Das kann nicht im Sinne des Sportes sein. Das kann weder einen Spieler, noch einen Zuschauer, noch einen Journalist zufriedenstellen, dass es so ist", betonte Magath.

"Sport lebt eigentlich davon, dass man gewinnen kann"

Red Bull Salzburg hat heuer zum bereits siebenten Mal en suite die heimische Meisterschaft gewonnen, Bayern München dominiert seit acht Jahren die deutsche Bundesliga und Juventus Turin feierte heuer in Italiens Serie A sogar schon den neunten Titel in Serie. Magath wundert sich, "dass dieser Zustand solange erduldet wird, und kein Mensch was dagegen macht. Denn Sport lebt eigentlich davon, dass man gewinnen kann. Und wenn immer nur einer gewinnt, dann ist das aus meiner Sicht schon gar kein Sport mehr."

Es sei deshalb verwunderlich, "dass wir alle das so akzeptieren, alle so tun, als wäre das gottgegeben, als gäbe es keine andere Möglichkeit. Ich sage, die Verbände sind endlich aufgerufen, irgendwas dagegen zu unternehmen, dass diese Kluft halt so groß geworden ist. Die Kluft gehört verringert und nicht vergrößert." (APA, 11.9.2020)