Die Kurzvideoplattform Tiktok hat nur noch wenige Tage Zeit, um einen Käufer zu finden, denn das Dekret des US-Präsidenten Donald Trump, das US-Unternehmen Geschäfte mit der Tiktok-Mutter Bytedance verbietet, soll am 15. September in Kraft treten. Während die Verhandlungen potenzieller Übernahmen durch Microsoft, Oracle und Wallmart zurzeit im Gange sind, berichtet Reuters nun, dass die chinesische Regierung einen erzwungenen Verkauf der App ablehne.
Schwäche
Im Bericht heißt es, Beamte der chinesischen Regierung sehen einen Deal, der unter Druck entstanden ist, kritisch. Man befürchte dabei, dass sowohl Bytedance als auch China als geschwächt wahrgenommen werden könnten, wenn sie den Forderungen Washingtons nachgeben.
Seit mehreren Wochen wird über den Verkauf der populären App verhandelt. Experten bezweifelten, dass ein Deal in der kurzen, vorgegebenen Zeit zustande kommen könnte, daher wurde über eine Verlängerung der Frist für Tiktok beraten. Am Donnerstag lehnte Trump den Vorschlag jedoch ab.
Neue Handelsregel
Mit einer neuen Regel legt China dem Deal jedoch Steine in den Weg. Ende August kündigte China an, dass der Handel von "IT-Technologien mit Personalisierung auf Basis von Datenanalyse" in Zukunft eine Erlaubnis der chinesischen Regierung benötige. Berichten zufolge zieht Bytedance im Gespräch mit den potentiellen Käufern und Investoren, Oracle, Microsoft und Walmart, auch einen Verkauf der App ohne dem dazugehörigen Algorithmus in Erwägung.
Tiktok weist Vorwürfe zurück
Trump wirft der chinesischen Video-App vor, ein Sicherheitsrisiko darzustellen, da chinesische Beamte Zugriff auf Nutzerdaten aus Amerika haben könnten. Bytedance weist die Vorwürfe jedoch zurück, und betont, dass keine Daten nach China übermittelt werden. Ein weiterer Erlass des US-Präsidenten soll im November verhängt werden, diesem zufolge müsse sich Bytedance von allen Nutzerdaten aus den USA trennen. (red, 12. 09. 2020)