Der Konjunktureinbruch durch die Krise würde nicht berücksichtigt, wenn jetzt die Ziele nochmals verschärft würden, heißt es in der Autobranche.

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Berlin – Die deutsche Autobranche hat vor einer nochmaligen Verschärfung europäischer Klimaschutzvorgaben gewarnt. "Wir stehen zu den bestehenden, sehr ambitionierten CO2-Zielen für Pkw und leichte Nutzfahrzeuge sowie für schwere Nutzfahrzeuge bis 2030", sagte ein Sprecher des Verbands der Automobilindustrie (VDA) am Samstag. Diese forderten bereits enorme Investitionen.

Eine weitere Zielverschärfung würde in keiner Weise den dramatischen Konjunktureinbruch und die Folgen der Coronakrise berücksichtigen. Wer dies jetzt fordere, überfordere die Autoindustrie in Europa und gefährde damit zusätzlich Arbeitsplätze ohne wesentlichen zusätzlichen Klimaschutzbeitrag.

Zuvor waren Berechnungen der EU-Kommission bekannt geworden, dass bei der von Brüssel anvisierten Verschärfung des europäischen Klimaziels die Emissionen aus dem Autoverkehr von 2021 bis 2030 um 50 Prozent sinken müssten. Ein internes Papier der Kommission dazu liegt der Deutschen Presse-Agentur vor. Es geht davon aus, dass die EU-Klimagase bis 2030 um 55 Prozent im Vergleich zu 1990 reduziert werden. Bisher ist das Ziel minus 40 Prozent. EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen will den Vorschlag für ein neues Klimaziel am nächsten Mittwoch offiziell vorstellen. (APA, 12.9.2020)