Hassobjekt 5G-Mast.

Foto: APA/HELMUT FOHRINGER

Politik und Wirtschaft treiben den Ausbau der neuesten Mobilfunkgeneration 5G voran, doch über ein Drittel der Bevölkerung will nicht mitgehen. So zumindest das Ergebnis einer Umfrage der Online-Preisvergleichsplattfom durchblicker.at. Demnach sind 39 Prozent der Befragten gegen die Errichtung von 5G-Funkmasten, wie sich aus einer Befragung von 1.200 Haushalten in der zweiten Augusthälfte ergibt.

Angst

Zehn Prozent haben demnach Angst vor 5G, 26 Prozent fürchten sich davor "ein wenig". Frauen sind hier (40 Prozent) skeptischer als Männer (29 Prozent), geografisch betrachtet ist die Akzeptanz in Westösterreich geringer als im Osten des Landes. So äußern etwa in Salzburg gleich 45 Prozent der Befragten Ängste in Hinblick auf 5G, während es in Wien "nur" 25 Prozent sind.

Grafik: Durckblicker.at

Was hingegen diffus bleibt, ist die Ursache für all diese Ängste. Zwei Drittel jener, die Sorgen äußern, können dafür keinen konkreten Grund äußern. So kommt es, dass die Angst vor der elektromagnetischen Strahlung der Funkmasten die häufigst genannte "Gefahr" ist, obwohl sie nur von jedem Fünften genannt wird. Acht Prozent befürchten Krebs und Hirntumore durch die Nutzung des Smartphones am Ohr, fünf Prozent bringen Überwachungsängste ins Spiel.

Keine Rolle spielt bei all dem offenbar die wissenschaftliche Ausgangslage, betonen doch Experten immer wieder, dass es keinerlei Belege für eine gesteigerte Gefahr durch 5G-Strahlung gebe. Und auch bei der Überwachungsthematik bleibt unklar, was 5G in dieser Hinsicht ändern sollte. All das hielt Gegner aber nicht davon ab, zum Teil rabiat gegen den 5G-Ausbau vorzugehen. So gab es etwa in den vergangenen Monaten unter anderem in Großbritannien zahlreiche Anschläge auf 5G-Masten und zum Teil auch körperliche Angriffe gegen Mitarbeiter von Telekomfirmen.

Verpflichtung

Am Freitag (11.9.) hat die Regulierungsbehörde RTR die Vergabe von Funkfrequenzen für 5G verlautbart, damit einher gehen Ausbauverpflichtungen für die Mobilfunkbetreiber. Diese könnten sich als schwieriges Unterfangen herausstellen. Der Umfrage zufolge würden 25 Prozent der Befragten eine Bürgerinitiative gründen, wenn ihnen ein Funkmast vor das Haus gestellt wird. (APA, red, 14.9.2020)