Die Pandemie trifft die Metalltechnische Industrie stärker als die Finanz- und Wirtschaftskrise.

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Wien – Die Corona-Krise lässt die Produktion der Metallindustrie heuer voraussichtlich um ein Fünftel einbrechen, die Arbeitgeber wollen nun die KV-Verhandlungen verschieben. "Aus wirtschaftlicher Sicht wäre es am sinnvollsten, die Lohnverhandlungen in das nächste Jahre zu verschieben", sagte der Obmann des Fachverbands Metalltechnische Industrie (FMTI), Christian Knill, am Montag in Wien.

Der Start der Metaller-Kollektivvertragverhandlungen ist für den 24. September vorgesehen. Die Arbeitgeber wollen bei der ersten Runde mit der Gewerkschaft über eine Verschiebung diskutieren. "Wir sind in einer absoluten Ausnahmesituation und müssen gemeinsam aus dieser Krise finden", so der FMTI-Obmann. Es gebe "heuer nichts zu verteilen, nur Sorgen".

Die Corona-Pandemie trifft die heimische Metalltechnische Industrie stärker als die Finanz- und Wirtschaftskrise 2008 und führt heuer zum größten Produktionseinbruch seit dem Zweiten Weltkrieg. "Die Corona-Krise wirft unsere Branche um mehr als zehn Jahre zurück. Derzeit erwarten wir für 2021 ein Produktionsniveau, das wir im Jahr 2010 hatten", sagte Knill.

Hälfte macht Kurzarbeit

Die Corona-Kurzarbeit hat den Beschäftigungsabbau verlangsamt, bis Mai sank die Beschäftigung in der Branche aber bereits um 4,1 Prozent. Arbeitgebervertreter Knill rechnet "für die nächsten Monate und Jahre mit großen Problemen für die Betriebe und in der Folge auch für die Arbeitsplätze". Aktuell nutzen 50 Prozent der Unternehmen der Metalltechnischen Industrie die Corona-Kurzarbeit, rund 42.000 Beschäftigte sind davon betroffen. (APA, 14.9.2020)