Und wer entscheidet über unseren Tod? In "Gott" von Ferdinand von Schirach" wird in einem fiktionalen Ethikrat über diese Fragen diskutiert. V. li. n. re.: Christiane Paul (Rechtliche Sachverständige Litten ), Ina Weisse (Mitarbeiterin des Ethikrates Keller), Anna Maria Mühe (Augenärztin Brandt), Matthias Habich (Richard Gärtner), Ulrich Matthes (Bischof Thiel), Barbara Auer (Vorsitzende), Lars Eidinger (Rechtsanwalt) und Götz Schubert (Medizinischer Sachverständiger Sperling).

Foto: ARD Degeto/Moovie GmbH/Julia Terjung

München – Das erst kürzlich uraufgeführte Theaterstück "Gott" von Ferdinand von Schirach kommt auch ins Fernsehen. Der Film von Regisseur Lars Kraume mit Schauspielern wie Barbara Auer, Lars Eidinger, Matthias Habich und Anna Maria Mühe werde im November im Ersten gezeigt, teilten die Produktionsfirma Constantin Film und die ARD am Montag mit. Auch im ORF und im SRF soll der Film zu sehen sein. Wann genau, ist noch unklar.

Ein fiktionaler Ethikrat diskutiert in dem Stück über das selbstbestimmte Sterben und über die Frage, wer über den Tod entscheidet. Die Zuschauer können laut ARD multimedial mitdiskutieren und abstimmen – nach dem Muster, das bereits bei Schirachs "Terror – Ihr Urteil" zum Einsatz kam. Anschließend werde Frank Plasberg die Entscheidung der Zuschauer in der ARD-Sendung "hart aber fair" mit Experten erörtern. Diskussionsrunden seien auch im ORF und im SRF geplant.

Ein Stoff, der alle angeht

"Ferdinand von Schirachs neuer Film geht uns alle an", sagte ARD-Programmdirektor Volker Herres. Nach dem Urteil des Bundesverfassungsgerichts vom Februar habe jeder die uneingeschränkte Freiheit, seinem Leben ein Ende zu setzen entsprechend seines Verständnisses von Lebensqualität und Sinnhaftigkeit der eigenen Existenz. "Das heißt aber auch: Jeder verantwortungsbewusste Mensch muss sich diese Frage über den eigenen Tod und den Wert des eigenen Lebens sehr konkret stellen."

Das Theaterstück war vergangenen Donnerstag zeitgleich am Berliner Ensemble und am Düsseldorfer Schauspielhaus uraufgeführt worden. Ein gesunder 78 Jahre alter Mann will darin nicht mehr leben, nachdem seine Frau gestorben ist. (APA, dpa, red, 14.9.2020)