Curitiba – Im Zuge der Ermittlungen zum größten Korruptionsskandal Lateinamerikas, "Lava Jato" (Autowäscherei), hat die Staatsanwaltschaft in der Stadt Curitiba Brasiliens Ex-Präsidenten Luiz Inácio Lula da Silva erneut wegen Geldwäsche angeklagt. Lula wird vorgeworfen, als Spenden getarnte Bestechungsgelder im Wert von vier Millionen Real (640.000 Euro) angenommen zu haben, hieß es am Montag.

Ex-Präsident Lula wurde erneut angeklagt.
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Demnach wurden laut Staatsanwaltschaft zwischen 2013 und 2014 vier Überweisungen von dem Baukonzern Odebrecht an das "Instituto Lula" getätigt. Die Verteidigung von Ex-Präsident Lula wies die Klage als Versuch, vier rechtmäßige Spenden zu kriminalisieren, zurück. Lula, für den dies die nunmehr vierte Anklage im Rahmen der "Lava Jato"-Ermittlungen ist, war nach der Verurteilung zu einer langjährigen Freiheitsstrafe wegen Korruption im November vorläufig aus der Haft entlassen worden.

Aufgrund seiner Verurteilung konnte der populäre linke Politiker nicht an der Präsidentenwahl 2018 teilnehmen. Stattdessen zog der ultrarechte Ex-Militär Jair Bolsonaro in den Präsidentenpalast ein. (APA, 15.9.2020)