Matthias Scheutz, Professor für Computer- und Kognitionswissenschaften an der Tufts University in Massachusetts, USA, ist seit kurzem neuer Principal Scientist am Austrian Institute of Technology (AIT).

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In Wiener Neustadt hat ein kollaborativer Roboter das Tippen gelernt. Yumi ist ein zweiarmiger Torso, der im Zuge der Lehre am Studiengang Robotik der FH Wiener Neustadt eine besondere Kommunikationsform zeigt: das Ein-Finger-System.

Bei der Textausgabe wandert einer seiner Greifer über eine Computertastatur, um die richtigen Tasten zu finden. Nachdem er mit der KI eines Chatbots verbunden wurde, kann man auf diese Art mittlerweile Gespräche mit Yumi führen. Stellt man ihm also die Frage, wie es ihm geht, kommt die Antwort Buchstabe für Buchstabe – so schnell sie Yumi eben eintippt.

Kontinuierliche Weiterentwicklung

Yumi hat im 2019 gegründeten Robotiklabor der FH seinen fixen Platz inmitten weiterer einschlägiger Projekte. Die Bachelor-Studierenden werden ihn kontinuierlich weiterentwickeln, hofft Alexander Nemecek, der Leiter des noch jungen Studiengangs Robotik an der FH Wiener Neustadt. Die ersten Studierenden kommen diesen Herbst in das fünfte Semester. Nemecek freut sich über den vergleichsweise hohen Anteil weiblicher Studierender bei den Erstsemestern – hier sind ein Drittel Frauen.

Vielleicht bekommt Yumi also in einer kommenden Lehrveranstaltung einen eigens für ihn trainierten Chatbot, oder er bekommt sogar ein zweites Keyboard, um mit zwei Händen simultan tippen zu können. Oder sein "digitaler Zwilling" veranschaulicht den Trend zur Virtualisierung in der Robotik.

Robotik-Neuzugang

Künftig könnten die Robotik-Absolventen auch auf Matthias Scheutz treffen. Der Professor für Computer- und Kognitionswissenschaften an der Tufts University in Massachusetts, USA, ist seit kurzem neuer Principal Scientist am Austrian Institute of Technology (AIT).

Er fokussiert in der kollaborativen Robotik auf fortgeschrittene Methoden der künstlichen Intelligenz, die in Kombination mit neuartigen Sensor-Fusion-Technologien den Roboter zum Teamplayer machen sollen, der Menschen eine intuitive Zusammenarbeit mit dem mechatronischen Mitarbeiter erlaubt. Scheutz entwickelt seit mehreren Jahren KI-Algorithmen für Anwendungen in diesem Bereich. (Alois Pumhösel, 24.9.2020)