Die App.

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Das letzte Update wurde am 8. Juli veröffentlicht. Seither ist nur wenig passiert, die Entwicklung der "Stopp Corona"-App läuft derzeit nicht gerade auf Hochtouren. Aber sie funktioniert, wie es seitens des zuständigen Roten Kreuzes heißt. Seit Ende April steht auch der Quellcode der App öffentlich bereit, und mit der Implementierung des Contact-Tracing-Frameworks von Google und Apple wurden viele technische Probleme größtenteils beseitigt. Mit Stand Mittwochvormittag wurde sie auf über 966.000 Handys installiert, wie viele Menschen sie auch tatsächlich nutzen, ist jedoch unklar. Dazu gibt es keine Zahlen.

Auffällig ist jedoch, dass selbst bei den Pressekonferenzen der Regierung Smartphones mit aktivierter App nur selten auszumachen sind, wie der STANDARD seit einigen Wochen regelmäßig feststellt.

Grenzenlose Apps

Andere Länder sind bei der Entwicklung ihrer Apps weiter. Seit Montag kann die deutsche Corona-App grenzüberschreitend eingesetzt werden. Sie kommuniziert nun auch mit anderen Apps, in einer Testphase funktioniert das mit den jeweiligen Warn-Apps in Italien, Dänemark, Tschechien, Lettland und Irland. Der Übergang in den Regelbetrieb ist für Oktober geplant.

Die österreichische Corona-App soll diese Funktion ebenfalls bekommen, heißt es dazu vom Roten Kreuz zum STANDARD. "Die Interoperabilität hat auch für uns Priorität, und wir planen, uns hier anzuschließen. Derzeit klären wir gerade mit dem Gesundheitsministerium die Finanzierung dieser Weiterentwicklung ab." Ein konkreter Zeitrahmen kann dafür aber nicht genannt werden.

Die Kosten für "Stopp Corona" wurden bisher durch eine Spende der Uniqa-Stiftung in der Höhe von zwei Millionen Euro gedeckt. Der größte Teil der Summe wurde bereits ausgegeben. Die technische Entwicklung wurde im Juli der Stopp-Corona-Plattform übertragen. Ihr gehören Vertreter der Regierung, des Gesundheitswesens, Sozialpartner und Datenschützer an. Auch können sich Programmierer an der Entwicklung einfach beteiligen. Allerdings haben sich bisher nur wenige Freiwillige gefunden, die mitarbeiten wollen.

Tagebuch

Die österreichische "Stopp Corona"-App ermöglicht es, eine Art elektronisches "Tagebuch" am Handy zu führen, mit dem aufgezeichnet wird, mit wem der jeweilige User in der Vergangenheit Kontakt hatte. Schlägt dann einer der User wegen eines positiven Tests oder eines Verdachtsfalls Alarm, werden alle seine via App aufgezeichneten Kontakte anonymisiert verständigt. Diese können dann Maßnahmen gegen eine weitere Verbreitung des Virus ergreifen. (Markus Sulzbacher, 17.9.2020)