Zerrissene Flagge in Mobile, Alabama.

Foto: AFP/CHANDAN KHANNA

Bild nicht mehr verfügbar.

Überflutete Straßen in Pensacola, Florida.

Foto: AP/Gerald Herbert

New Orleans – Der Hurrikan Sally hat die US-Golfküste erreicht und dort für starke Regenfälle, Stromausfälle und Schäden gesorgt. Die Überschwemmungen an der Küste der Bundesstaaten Alabama und Florida hätten "historische und katastrophale Ausmaße", teilte das Nationale Hurrikanzentrum am Mittwoch mit, nachdem der Wirbelsturm in den frühen Morgenstunden auf Land getroffen war.

Im Küstenort Orange Beach in Alabama sei eine Person getötet worden, eine weitere werde vermisst, sagte Stadtdirektor Ken Grimes dem Sender NBC in der Nacht auf Donnerstag. Details nannte er nicht.

Sally entwurzelte zudem Bäume und riss Kabel von Strommasten. Hunderttausende Haushalte und Unternehmen waren ohne Elektrizität. Experten rechneten damit, dass Schäden in Höhe von zwei bis drei Milliarden Dollar anfallen, womöglich sogar höher, sollten die heftigen Regenfälle sich ausbreiten. Auf ihrem Weg nach Osten und ins Landesinnere wurde Sally am Nachmittag zu einem Tropensturm herabgestuft, nachdem die maximale Windgeschwindigkeit auf 113 Kilometer pro Stunde zurückging, was knapp unter der Schwelle für Hurrikane liegt.

Der Wirbelsturm der zweitniedrigsten Hurrikanstärke 2 sei am Mittwoch nahe der Ortschaft Gulf Shores in Alabama auf Land getroffen, so das Hurrikanzentrum. Sally erreichte demnach Windgeschwindigkeiten von bis zu 165 Stundenkilometern.

"Rekordüberflutung"

Am Dienstagabend war bereits in rund 75.000 Haushalten in Alabama und Florida der Strom ausgefallen, wie der US-Wetterkanal berichtete. Die Gouverneure von Mississippi und Alabama riefen für ihre Bundesstaaten den Notstand aus.

"Wir haben es mit einer Rekordüberflutung zu tun, vielleicht sogar mit einem historischen Höchststand. Je höher das Wasser steigt, umso höher wird auch das Risiko für den Verlust von Eigentum und Leben", warnte Alabamas Gouverneur Kay Ivey auf einer Pressekonferenz.

Fünf aktive Wirbelstürme

Sally ist einer von fünf tropischen Wirbelstürmen, die derzeit im Atlantik aktiv sind – ein Phänomen, das laut Meteorologen bisher nur einmal zuvor, im September 1971, registriert wurde.

Erst Ende August hatte der Hurrikan Laura im Süden der USA schwere Schäden angerichtet. Mindestens 14 Menschen kamen durch den Sturm in Louisiana und Texas ums Leben. US-Präsident Donald Trump verglich Sally mit Laura, erklärte jedoch, der Sturm sei unter Kontrolle. (APA, 16.9.2020)