580.000 Euro Privatspesen soll Strache der FPÖ verrechnet haben – laut Ermittlern, die im Auftrag der Staatsanwaltschaft unterwegs sind. Zwar in einem Zeitraum zwischen 2006 und 2019, aber doch ganz schön viel Kohle. Wer davon überrascht ist, möge aufzeigen. Der Vertreter der "kleinen Leute" hat ein Recht auf ein bisserl Luxus. Die Disco-Besuche, das Hundefutter, die Games und was sonst noch anfällt, das läppert sich.

Heinz-Christian Strache hat ein Recht auf ein bisserl Luxus.
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Strache bestreitet. Müsste man eigentlich anhand seiner Konten und Kreditkartenabrechnungen überprüfen können. Zweitens macht er geltend, immerhin habe er die Partei aus dem Tief nach der Spaltung durch Haider wieder hochgebracht, zumindest zeitweise, bis Ibiza. Letzteres ist ja auch irgendwie wahr, wenn man auch die Neigung vieler Österreicher, sich das Heil von rechtspopulistischen Krakeelern zu erwarten, nicht ganz außer Acht lassen darf. Diese Wähler sind treu, und wenn einer (Haider) die Erwartungen bitter enttäuscht hat, dann probieren sie es halt mit dem nächsten (Strache).

Allerdings hat es der klassische Ressentimentwähler doch nicht so gern, wenn seine Heroen letztlich auf Steuerzahlerkosten (Parteienförderung!) ein üppiges Leben führen. Haider ließ man das durchgehen, weil man ihn (arisiertes Bärental!) für reich hielt. Strache musste das alles aus der Tasche der FPÖ bezahlen, und die macht jetzt nicht mehr mit.

Mal sehen, ob die Stammwähler diesmal etwas gelernt haben. (Hans Rauscher, 16.9.2020)