Es war eine Begleiterscheinung einer Demonstration vom 1. Mai. Das Denkmal für die Verfolgten der NS-Militärjustiz wurde beschmiert, als sich Impfgegner, Verschwörungstheoretiker, Rechtsextremisten und Menschen, die sich wegen der Einschränkung demokratischer Rechte Sorgen machen, gemeinsam über die Corona-Maßnahmen der Regierung echauffierten.

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Kaum erreichte das Coronavirus Europa, wurde darüber spekuliert, wer hinter der Krankheit stecken könnte. Die Pandemie bietet offensichtlich einen Nährboden für zweifelhafte Mythen. Dabei fällt oft der Name des Microsoft-Gründers Bill Gates, an dem sich vor allem Impfgegner abarbeiten.

Der nicht erst in der Pandemie zum Feindbild von Verschwörungserzählern avancierte Gates zeigt sich nun tief besorgt über die Verbreitung von Desinformation und Lügen im Internet. "Diese verrückten Ideen verbreiten sich irgendwie schneller in den sozialen Medien als die Wahrheit. Ich bin überrascht, dass mein Name in diesen Verschwörungstheorien auftaucht", sagte Gates am Montag. "Ich finde, dass es irgendwie ironisch ist, dass ich anmahnte, auf diese Pandemie vorbereitet zu sein – und jetzt gibt es Leute, die sagen, ich sei dafür verantwortlich."

Appell an die Vernunft

Der Multimilliardär appellierte an die Vernunft der Menschen: "Wir befinden uns inmitten einer Pandemie, und es ist wichtiger als je zuvor, sich mit den Tatsachen und der Wahrheit auseinanderzusetzen."

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Gemeinsam mit seiner Frau Melinda setzt sich Gates seit Jahren mit einer Stiftung für den weltweiten Kampf gegen Krankheiten ein, auch in der Corona-Pandemie. Zuletzt hatten sich zahlreiche Falschinformationen und Verschwörungstheorien über ihn verbreitet. Demnach stecke Gates etwa selbst hinter der Verbreitung des Coronavirus und wolle den Menschen Mikrochips einpflanzen lassen, um so die gesamte Menschheit zu überwachen. (APA, red, 17.9.2020)