Die neue Version von Microsoft Edge kommt per verpflichtendem Update.

Foto: Microsoft

"Edge ist tot. Es lebe Edge!" – wohl nach diesem Motto hat Microsoft 2018 beschlossen, seinen in der Beliebtheitsskala weit hinten rangierenden Browser neu aufzulegen. Man verabschiedete sich von der alten Engine, die eine Weiterentwicklung der technischen Basis der Internet-Explorer-Reihe war, und kündigte den Umstieg auf Chromium an. Chromium ist die Open-Source-Basis, auf der Google Chrome, Opera und eine Reihe von anderen Surftools aufsetzen.

Mittlerweile ist die Entwicklung der neuen Edge-Ausgabe abgeschlossen, und immer wieder hat Microsoft werbende Hinweise und Empfehlungen in Windows 10 untergebracht, um Nutzer dazu zu bekommen, die neue Version zu installieren und dem Browser wieder eine Chance zu geben. Jetzt macht man Ernst und verteilt den neuen Edge über ein verpflichtendes Update.

Update nicht abstellbar

KB4576754 heißt das Paket, das die alte Version rauswirft und den Chromium-Edge installiert. Ausgeliefert wird es für alle Windows-10-Systeme (außer jene in Firmennetzwerken) ab Build 1809, also dem Halbjahresupdate vom November 2018. Nutzer können das Update verschieben, aber nicht komplett verhindern. Allerdings lässt sich nach dem Einspielen das Microsoft-Surfprogramm deinstallieren, wenn man es partout nicht auf dem Rechner haben will.

Die neue Ausgabe des Browsers soll vorhandene Einstellungen und Lesezeichen übernehmen, um bestehenden Nutzern einen flüssigen Umstieg zu ermöglichen. Lesezeichen können auch aus anderen Browsern importiert werden.

Entwicklung

Ob Microsofts Bemühungen, den Nutzern Edge schmackhaft zu machen, Früchte getragen haben, ist schwer zu sagen. Je nach Statistikdienst werden dem Browser unterschiedliche Zahlen ausgewiesen.

Bei Netmarketshare etwa ist seit Anfang 2019 fast eine Verdopplung – von 4,6 auf 8,5 Prozent – beim Nutzeranteil zu sehen. Beim W3Counter rangiert er hingegen seit damals stabil zwischen sieben und acht Prozent. Klar ist allerdings, dass er weit hinter dem Marktführer Google Chrome liegt. In manchen Statistiken hat er allerdings bereits Mozillas Firefox eingeholt, der schon länger mit allmählichem Nutzerschwund zu kämpfen hat. (gpi, 17.9.2020)