Im November startet der Prozess.

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Innsbruck/Schwaz – Einem Lehrer aus dem Tiroler Unterland wird der Missbrauch von 48 Schülern vorgeworfen, er soll zudem dutzende Videos von sexuellen Handlungen angefertigt haben. "Seit 2009 listet die Anklage 48 Opfer auf. Viele der missbrauchten Buben waren erst 13 Jahre alt", sagte Staatsanwaltssprecher Hansjörg Mayr der "Tiroler Tageszeitung" vom Donnerstag.

Ein Schöffengericht wird am 16. November über eine Vielzahl an Anklagepunkten zu entscheiden haben: Der Mann muss sich wegen Vergewaltigung, mehrfach geschlechtlicher Nötigung, wiederholten sexuellen Missbrauchs wehrloser Personen, schweren sexuellen Missbrauchs in 15 Fällen, pornografischer Darstellung Minderjähriger, Missbrauchs des Autoritätsverhältnisses und Verstoßes gegen das Datenschutzgesetz verantworten.

Heimlich Videos gemacht

Der 39-jährige Lehrer soll von den Schülern heimlich Videos aufgenommen haben, etwa beim Duschen und im WC. Die Kameras waren versteckt, etwa in einem Taschenrechner, einem Ladegerät oder einem Rauchmelder in der Toilette, berichtete die Zeitung. Zudem soll er die Schüler unter einem Vorwand dazu gebracht haben, in seine Wohnung zu kommen. Er soll die Schüler gefügig gemacht haben, indem er ihnen Alkohol verabreichte oder sie mit Nachteilen in der Schule bedrohte.

Seit Anfang des Jahres befindet sich der Mann in Untersuchungshaft. Eine Mutter zeigte den Lehrer an, nachdem sie den Verdacht geschöpft hatte, dass der 39-Jährige versucht hatte, ihren 13-jährigen Sohn zu missbrauchen. Bei einer Hausdurchsuchung wurden schließlich Datenträger sichergestellt. Dem Beschuldigten drohen 15 Jahre Haft sowie eine Anstaltseinweisung. (APA, 17.9.2020)