Im Schmuck von Frey Wille steckt künftig ein wenig Steuergeld drinnen.

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Nun ist es so weit: Nach der Ankündigung der Stadt Wien und der Wirtschaftskammer Wien, Unternehmen wegen Problemen in der Corona-Krise in Form von direkten Beteiligungen zu helfen, gibt es die ersten Investments. Das gemeinsame Vehikel "Stolz auf Wien" erwirbt Anteile an Frey Wille und Adamol. Weitere Beteiligungen seien in der Pipeline.

Bei Adamol handelt es sich um einen Mineralölhändler, der auf eine über 100-jährige Firmengeschichte zurückblickt und auf Schmierstoffe und Motoröle spezialisiert ist. Frey Wille ist im Bereich Schmuck tätig. "Stolz auf Wien" beschränkt sich auf Beteiligungen von maximal 20 Prozent und eine Kapitalzufuhr von höchstens einer Million Euro. "Ziel ist es, diese Firmen zu stabilisieren und damit Jobs abzusichern", erklärte Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) in einer Aussendung.

Teil der Wiener Identität

Finanzstadtrat Peter Hanke (SPÖ) ergänzte, dass die Initiative Unternehmen mit hoher Relevanz für den Standort Wien bestärke, in ihre Zukunft zu investieren. Unternehmen, die für eine Beteiligung infrage kommen, müssen ein starker Teil der Wiener Identität sein, volkswirtschaftliche Bedeutung vorweisen, hohe Relevanz für die Wirtschafts- und Innovationsstrategie Wien 2030 haben sowie eine relevante Anzahl an Arbeitsplätzen sichern, betont die Stadtleitung.

Hanke, Ludwig und Ruck (von links) angelten die ersten beiden Fische.
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Die Bundeshauptstadt stellt bei der Aktion 20 Millionen Euro zur Verfügung. Zudem bringen Wirtschaftskammer Wien, Bawag, Erste Bank, Bank Austria, Wiener Städtische und AVZ-Privatstiftung weitere 20 Millionen an Kapital ein. Die Beteiligungen sollen spätestens nach sieben Jahren wieder verkauft werden. Die Investments werden von einem Beirat geprüft, dem unter anderen Franz Vranitzky, Christian Konrad und Erich Hampel angehören. (as, 17.9.2020)