Apple-Boss Tim Cook beim aktuellen Apple-Event, in dessen Rahmen auch iOS 14 angekündigt wurde.

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Mit iOS 14 hat Apple am Mittwochabend eine neue Version seines Smartphone-Betriebssystems veröffentlicht. Die Nutzer freuen sich über frische Features, App-Entwickler über neue Möglichkeiten für ihre Programme. Zumindest ist es üblicherweise so, denn heuer sind ungewöhnlich viele kritische Stimmen zu hören. Und das hat vor allem mit der Geschwindigkeit, mit der die neue Version veröffentlicht wurde, zu tun.

Kaum Zeit

Nur einen einzigen Tag hat Apple den Entwicklern von iOS-Apps Zeit gelassen, um ihre Programme mit der finalen Version der Software zu testen und etwaige Anpassungen zeitgerecht vorzunehmen. Üblicherweise lässt Apple hier eine Woche verstreichen, dieses Mal hatte man es aber offenbar besonders eilig. Warum dem so ist, blieb zunächst unklar.

Klar ist hingegen, dass viele Entwickler von der Freigabe am Mittwoch überrascht wurden. Immerhin war schon im Vorfeld durchgesickert, dass es beim Event am Dienstag nicht um das iPhone gehen werden, also hatten auch nur wenige mit der Veröffentlichung von iOS 14 gerechnet. Vor allem aber eben nicht so kurzfristig.

Viel Ärger

In den sozialen Netzwerken machten jedenfalls viele ihrem Unmut Luft. So sprach etwa der bekannte Entwickler Steve Troughton-Smith von einem "großen WTF an Apple". Und zwar dafür, dass man iOS 14 einfach so frei gebe – noch dazu ohne überhaupt die finalen Tools zur Veröffentlichung im App Store bereitgestellt zu haben. Denn auch diese fehlten zunächst, und wurden erst später nachgereicht. Insofern dürften einige App-Entwickler am Mittwoch einigen Stress gehabt haben, zeitgerecht ihre letzten Tests vorzunehmen. (red, 17.09.2020)