Auf GNOME 3.38 (im Bild) soll GNOME 40 folgen.

Screenshot: Proschofsky / STANDARD

Der letzte große Versionssprung liegt beim Linux-Desktop GNOME schon länger zurück: Fast zehn Jahre ist es her, da wurde mit GNOME 3.0 zum letzten Mal die große Versionsnummer angehoben. Der Ansatz der kontinuierlichen Weiterentwicklung mit Feature-Updates alle sechs Monate hatte entsprechend zur Folge, dass man mittlerweile bei GNOME 3.38 angekommen ist. Eine etwas sperrige Nummer, dachten sich da die Open-Source-Entwickler und ändern nun kurzerhand ihr Versionsschema.

Updates

Die für März 2021 anvisierte, nächste Version des Linux-Desktops soll entsprechend GNOME 40 heißen. Anschließende Releases sollen einfach um eine Nummer angehoben werden – im Herbst des kommenden Jahres folgt also GNOME 41. Wartungs-Updates werden hingegen als GNOME 40.1, 40.2 und so weiter freigegeben.

Das man sich hier für die Version 40 entschieden hat, hat zwei Gründe. Einerseits will man eine gewisse Kontinuität beibehalten, immerhin wäre als nächste GNOME 3.40 an der Reihe gewesen. Zudem wollte man auch nicht auf das erwartete GNOME 4.0 wechseln: Dies weil in der Vergangenheit immer eine Kopplung mit dem GNOME zugrundeliegenden grafischen Toolkit GTK+ bestand. Von diesem soll zwar tatsächlich bald die Version 4.0 erscheinen, trotzdem wollte man diese fixe Verbindung trennen, um künftig mehr Freiheit bei der Entwicklung zu haben.

Mit diesem Wechsel geht auch eine Änderung beim Entwicklungszyklus einher. So soll es künftig nur mehr drei Testversionen für jede neue Release geben: Eine Alpha, eine Beta sowie einen Release Candidate. Die bisherige, hohe Zahl an Testversionen sei nicht mehr notwendig, da man ohnehin täglich automatisierte Tests mit dem aktuellen Entwicklungsstand durchführe. Zudem werde so die Last auf das Release Team reduziert, das sich um die Abwicklung der Veröffentlichung kümmern muss.

Erweiterungen

Zumindest eine Neuerung für GNOME 40 wurde auch schon verraten: Mit der kommenden Version soll das Erweiterungssystem des Desktops grundlegend überarbeitet werden. Ziel sei es Entwicklern beim Testen ihrer Erweiterungen zu helfen, und somit zu vermeiden, dass diese mit jeder Version wieder defekt seien, wie es jetzt oft der Fall sei. Auch ein gemeinsames Forum zum Austausch sowie bessere Dokumentationen versprechen die GNOME-Entwickler. (apo, 17.09.2020)