Ein Supercomputer in Japan.

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In Europa sollen acht Milliarden Euro in die nächste Generation von Supercomputern fließen. "Wie wir im Kampf gegen die Corona-Pandemie sehen, unterstützen Supercomputer bereits heute die Suche nach Therapien, die Erkennung und Vorhersage der Infektionsverbreitung oder die Entscheidungsfindung über Eindämmungsmaßnahmen", sagte die Vizepräsidentin der EU-Kommission, Margrethe Vestager, am Freitag in Brüssel.

Hochleistungsrechner könnten zudem einen Beitrag im Kampf gegen den Klimawandel leisten. Dies beispielsweise indem sie helfen, die Stromversorgung effizienter zu machen.

Die 8 Mrd. Euro werden es Europa nach Angaben der Brüsseler Behörde erlauben, Rechner zu betreiben, die mehr als eine Trillion Rechenoperationen pro Sekunde ausführen können. Zudem soll es Infrastrukturen geben, die sogenannte Quantencomputer mit klassischen Rechnern kombinieren.

3,5 Milliarden Euro aus EU-Haushalt

Finanziert werden soll das neue europäische Supercomputer-System mit 3,5 Milliarden Euro aus dem EU-Haushalt und einem ebenso großen Betrag aus den nationalen Haushalten europäischer Staaten. Eine weitere Milliarde Euro würde in Form von Geld- und Sachleistungen von nicht-staatlichen Unterstützern der Initiative kommen.

Neben ihrer Supercomputer-Initiative stellte die Kommission am Freitag auch eine Empfehlung für einen Ausbau von Breitbandverbindungen mit sehr hoher Kapazität vor. "Breitbandverbindungen und 5G-Konnektivität bilden die Grundlage für den ökologischen und digitalen Wandel der Wirtschaft, unabhängig davon, ob es um Verkehr und Energie, Gesundheit und Bildung oder Fertigung und Landwirtschaft geht", sagte Vestager. Der für den Binnenmarkt zuständige Kommissar Thierry Breton merkte an, dass sich die Investitionen in diesen Bereich in jüngster Zeit dennoch verlangsamt hätten. (APA, 18.9.2020)