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Foto: REUTERS/Elias Marcou

Die Organisation Reporter ohne Grenzen (RSF/ROG) verurteilt "die willkürlichen und teils gewalttätigen Einschränkungen der Pressefreiheit durch die griechische Polizei" rund um die Lage der Migranten auf Lesbos.

"Die Strategie der griechischen Behörden ist eindeutig: Sie wollen Journalistinnen und Journalisten teils sogar unter Einsatz von Gewalt davon abhalten, über ihren Umgang mit der Krisensituation in Moria zu berichten", monierte Geschäftsführer Christian Mihr am Freitag. Das verletze nicht nur das Recht der Medienschaffenden, die menschenunwürdigen Zustände dort frei zu dokumentieren und zu bewerten. Es schränke auch das Recht der internationalen Öffentlichkeit auf eine unabhängige Berichterstattung über ein so drängendes aktuelles Thema ein.

Der Deutsche Journalisten-Verband forderte das Auswärtige Amt in Berlin auf, sich im Rahmen der deutschen EU-Ratspräsidentschaft für die freie Berichterstattung aus Moria einzusetzen. "So chaotisch die Lage auf Lesbos nach den Bränden im Flüchtlingslager Moria auch sein mag, rechtfertigt das keine Polizeischikanen gegen Reporter", sagte der DJV-Bundesvorsitzende Frank Überall. "Berichterstattung darf nicht an Polizeiknüppeln scheitern." (APA, dpa, 18.9.2020)