Der neue Fall führt Hauptkommissarin Doreen Brasch (Claudia Michelsen) mitten in das Drogenmilieu.

Foto: MDR/filmpool fiction/Stefan Erhard

Nach nur zwei Folgen nach der Sommerpause macht der Tatort im ORF wieder Urlaub, dafür zeigt die ARD diesen Sonntag um 20.15 Uhr ein neuen Polizeiruf 110 aus Magdeburg. In Tod einer Toten geht es gleich zu Beginn recht düster zur Sache. Jessica Mannfeld wird ermordet in einem Waldstück aufgefunden. Das Skurrile daran: Die junge Frau soll bereits vor vier Jahren bei einem Autounfall gestorben sein, ebenso ihr Freund Alex Zapf.

Der Fall führt Hauptkommissarin Doreen Brasch (Claudia Michelsen) mitten in das Drogenmilieu mit all ihren kleinen Gaunern und großen Mackern. Jessica und Alex waren Junkies und Dealer, sie legten sich mit den Mächtigen der Branche an, wollten auch mitnaschen am lukrativen Drogengeschäft. Und scheiterten.

Nebenschauplätze

Auch Braschs Kollege Uwe Lemp (Felix Vörtler) hat ein Drogenproblem, wenn auch anders gelagert. Nach einem alkoholschwangeren Abend steigt er betrunken ins Auto, fährt einen jungen Mann an, der dann spurlos verschwindet. Man ahnt, dass auch dieser Vorfall mit dem Mord zusammenhängt. Es sind diese kleinen Nebenschauplätze, die es in diesem Polizeiruf menscheln lässt.

Da spielen sich echte Tragödien auf dem desolaten Bauernhof von Jessicas Vater Werner (Christian Kuchenbuch) ab. Er hadert damit, seine Frau wegen Krebs, seine Tochter an Drogen verloren zu haben. Und vor allem damit, nicht für sie da gewesen zu sein, als sie ihn am meisten gebraucht hätte. Aber jetzt ist es zu spät. Regisseur David Nawrath legt die Folge als leises, sensibles und trostloses Familiendrama an, der Krimiplot und die Suche nach dem Mörder geraten dabei ins Hintertreffen. (Astrid Ebenführer, 19.9.2020)