Julie Zirbner löst die Fälle, wie sie ist: Einfach narrisch.

Foto: ORF / Hubert Mican

In Ilm und um Ilm herum ist was los. Die Zirbner Julie ist wieder einmal narrisch geworden. Dieses Mal hört sie Stimmen, nämlich die von ihrer eigenen Tochter, Sakra! Das gute Kind geht in ihrer telepathischen Direktverbindung mit der Mutter ziemlich rau um und gibt es der Erziehungsberechtigten brühwarm.

Das ist nicht das einzige Problem am Mondsee. Weil der Walter tot ist, ermordet, aus heiterem Himmel und das, obwohl der Himmel über Oberilm zum Tatzeitpunkt wolkenverhangen war. Die Julie weiß das, obwohl sie zu dem Zeitpunkt gerade zwischen Autoreifen lag, weil ihr der Pfarrer mit dem Boxhandschuhen eine geflanscht hat. Das aber auch nur, weil Julie selbst darum bat. Sie müsse Buße tun. Fragen Sie nicht.

Popeye und Olivia in einem

Es dreht sich auch in der neunten und letzten Staffel von Vier Frauen und ein Todesfall, montags um 20.15 Uhr auf ORF 1 alles um Julie Zirbner, und das ist gut so. Adele Neuhauser ist seit 15 Jahren Popeye und Olivia in einem. Was rund um sie passiert, ist schmückendes Beiwerk. So war es schon immer. Der Schmäh funktioniert in guten Momenten hervorragend, in weniger guten sind es abgehangene Pointen, geschenkt. Das Verhältnis ist ausgeglichen, kurz: Es ist immer noch ein Vergnügen.

Am Ende ist es – Achtung, jetzt der Spoiler! – Mord aus Leidenschaft, und just als man sich beschweren will, weil die Lösung so platt ist, fallen einander die Täter in die Arme, und alles ist wieder gut. Klar ist jedenfalls, dass diese treue Ermittlerin noch nicht reif für den Ruhestand ist, sondern vielmehr eine Beförderung, mindestens aber ein Ehrenkreuz verdient. Will sagen: Gebt der Frau ein Spin-off! (Doris Priesching, 21.9.2020)

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