Der Wiener Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) hat bereits angekündigt, das Personal für die Bewältigung der Corona-Krise um 1.000 Mitarbeiter ausbauen zu wollen. Die große Frage ist, wie schnell sich diese finden lassen.

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Wien – Stundenlange Wartezeiten für Anrufer bei der Hotline 1450. Tester, die erst nach Tagen bei Kontaktpersonen Abstriche nehmen. Und Ergebnisse, die einige Zeit auf sich warten lassen. Die Stadt Wien musste sich zuletzt den Vorwurf gefallen lassen, Personal und Infrastruktur für den heißen Corona-Herbst noch nicht im nötigen Ausmaß ausgebaut zu haben. Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) sagte dazu am Montag im STANDARD-Chat: "Es war anzunehmen, dass die Zahlen der Infizierten im Herbst steigen werden. Dass sie nach der Heimkehr aus dem Urlaub allerdings so schnell steigen, hat alle überrascht."

Ludwig hat bereits angekündigt, das Personal für die Bewältigung der Corona-Krise um 1.000 zusätzliche Mitarbeiter massiv auszubauen. Im Bereich Contact-Tracing werden etwa rund 500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter neu engagiert. Diese kommen zu 100 bereits tätigen Mitarbeitern und jenen aus dem städtischen Gesundheitsdienst (MA 15), die ebenfalls in diesem Bereich mitwirken, dazu.

Stellenangebote der Stadt Wien bezüglich "MitarbeiterInnen für Contact-Tracing" wurden bereits veröffentlicht. Diese sollen telefonisch Fälle bearbeiten und "Daten im Zusammenhang mit dem Covid-19-Contact-Tracing" erfassen. Das Jobprofil sieht gute Rechtschreibkenntnisse der deutschen Sprache vor – aber auch Fremdsprachen sind erwünscht. "ComputeranwenderInnenkenntnisse" und "Erfahrung im KundInnenkontakt" sind Voraussetzung, wünschenswert sind "Erfahrung mit Telefonumfragen".

1.831 Euro brutto bei Vollzeitbeschäftigung

Das monatliche Gehalt beträgt 1.831 Euro brutto bei Vollzeitbeschäftigung. Das befristete Dienstverhältnis wird zudem für eine Dauer von zehn Monaten eingegangen.

Wie lange die künftigen Mitarbeiter eingeschult werden müssen und ab wann diese effektiv im Einsatz sein können, geht aus der Stellenausschreibung nicht hervor.

Aufstockung auch bei 1450 und Gesundheitsdienst

Auch bei der Servicehotline 1450 wird zusätzliches Personal eingestellt. Diese Woche sollen weitere 25 Mitarbeiter dazukommen, kündigte Ludwig an. Insgesamt ist der Personalstand bei der Hotline laut Stadt Wien seit Jahresbeginn verzehnfacht worden.

Der Gesundheitsdienst (MA 15) soll im Herbst um 150 Mitarbeiter aufgestockt werden. Die Hauptaufgaben dieser Personen werden das Erstellen von Bescheiden sowie die Beantwortung von Anfragen von Einrichtungen, Organisationen und Vereinen sein.

Dazu kommt, dass die Verträge von 380 Mitarbeitern, die von der Stadt für die Bewältigung der Corona-Krise befristet bis Jahresende eingestellt wurden, bis in das nächste Jahr hinein verlängert werden sollen. (David Krutzler, 21.9.2020)