Der Chef der Militärjunta, Assimi Goita, erklärte Ex-Verteidigungsminister Ba N'Daou zum Übergangspräsidenten und sich selbst zu dessen Vize.
Foto: AFP

Bamako – Nach dem Militärputsch in Mali soll der frühere Verteidigungsminister Ba N'Daou Übergangspräsident des westafrikanischen Landes werden. Der 64-Jährige werde die Amtsgeschäfte für 18 Monate übernehmen, sagte der Chef der Militärjunta, Assimi Goita, am Montag in einer Fernsehansprache. Er selbst werde als stellvertretender Interimspräsident agieren.

Die Vereidigungszeremonie soll am kommenden Freitag stattfinden, sagte Goita. Die Junta hatte in der vergangenen Woche nach dreitägigen Verhandlungen mit Vertretern aus Politik und Zivilgesellschaft der Einsetzung einer Interimsregierung für einen Zeitraum von 18 Monaten zugestimmt. Danach sollen Neuwahlen stattfinden.

Präsident gefangen genommen

Soldaten der Armee hatten am 18. August einen Militärstützpunkt nahe Bamako besetzt und Präsident Ibrahim Boubacar Keita gefangen genommen. Dieser verkündete nach seiner Festnahme und unter dem Druck des Militärs seinen sofortigen Rücktritt und die Auflösung des Parlaments.

Die Nachbarstaaten Malis hatten seit dem Putsch wiederholt auf die Einsetzung einer von Zivilisten geleiteten Übergangsregierung gepocht. Die westafrikanische Staatengemeinschaft Ecowas kündigte an, die nach dem Putsch gegen Mali verhängten Sanktionen aufzuheben, sobald die Interimsregierung im Amt sei. (APA, 21.9.2020)