Eine solche Maschine war es, die in der Nacht auf Dienstag über Wien Wirbel gemacht hat.

Foto: Flight Callibration Services

Wer in der Nähe zu einem Flughafen wohnt, der muss in einem gewissen Maß mit Flugzeuglärm leben können. Was in der Nacht auf Dienstag in Wien zu hören war, verärgerte dann aber doch viele – und sorgte dafür, dass Betroffene in den sozialen Medien ihrem Unmut Luft machten.

Ärger

Ein Flugzeug drehte mitten in den Nachtstunden unaufhörlich Runden über Wien und dessen Umland. All das laut den Informationen von "Flightradar 24" in relativ geringer Höhe von zum Teil nur 900 Metern, wodurch in einigen Gegenden eine signifikante Lärmbelästigung entstand und so mancher aus dem Schlaf gerissen wurde.

ILS

Ein Ereignis, für das es aber eine simple Erklärung gibt: Es handelte es sich um einen Kalibrierungsflug. Solche Flüge werden mit einer gewissen Regelmäßigkeit durchgeführt, um das sogenannte Instrument Landing System (ILS) eines Flughafens nachzujustieren. Damit soll etwa gesichert werden, dass ein Flugzeug selbst bei starkem Nebel noch punktgenau landen kann.

Für diese Aufgabe kommt ein speziell ausgerüstetes Flugzeug mit jeder Menge Elektronik an Bord zum Einsatz. Im aktuellen Fall wurde der Flugzeugtyp als Beechcraft B350i King Air angegeben, es handelt sich dabei also um einen Flieger mit Propellerantrieb. Wer sich weiter in die Materie einlesen will, kann dies auf der Webseite der "Flight Calibration Services" tun.

Warum bloß in der Nacht?

Die Notwendigkeit dieser Flüge steht also außer Diskussion, bleibt die Frage, warum man diese unbedingt in der Nacht vornehmen muss. Auch hierfür gibt es eine recht simple Antwort: einfach weil nur zu dieser Zeit der Luftraum leer genug ist, um in Ruhe die betreffenden Runden direkt im Umfeld eines Flughafens drehen zu können. Denn selbst in Zeiten der Covid-19-Pandemie befinden sich tagsüber noch immer zu viele Maschinen in der Luft, um dies ohne eine Störung des Flugbetriebs – oder auch der Messung – durchführen zu können. (red, 22.9.2020)